Geldern Sparkasse Goch spricht mit Verwaltungsrat über Fusion

Geldern · Die Ankündigung der Sparkassen Emmerich-Rees, Kleve und Straelen, Sondierungsgespräche über eine mögliche Fusion der drei Institute aufzunehmen, hat die Verbandssparkasse Goch-Kevelaer-Weeze aufgeschreckt. Bislang sah das Geldinstitut nie einen Anlass, seine Alleingang-Strategie aufzugeben. Die Verbandssparkasse gilt als wirtschaftlich besonders stabil und verweist gerne auf ihre hohe Eigenkapitalquote. Auf den Vorstoß der anderen Sparkassen angesprochen, kündigte Sprecher Jochen Rademacher nun jedoch an: "Wir werden uns kurzfristig mit dem Verwaltungsrat zusammensetzen, um das weitere Vorgehen zu besprechen." Eine regelrechte Sitzung, in der es zum Beispiel um einen Prüfauftrag für eine Fusion gehen könnte, sei noch nicht anberaumt.

Die Sparkassenvorstände aus Emmerich-Rees, Kleve und Straelen begründeten ihre Pläne damit, sie wollten "rechtzeitig und vorausschauend Spielräume für ein weiterhin leistungsstarkes Angebot schaffen". Die Ergebnisse der Gespräche sollen den Sparkassen-Gremien bis Anfang Mai vorgelegt werden. Diese Gremien - Verwaltungsrat und Verbandsversammlung - haben sich im Falle der Sparkasse Goch-Kevelaer-Weeze mit dem Thema bislang noch nicht beschäftigt. Ein Mitglied des Verwaltungsrats sagte, es habe bislang keinen Anlass gegeben, über eine Fusion nachzudenken, die Sparkasse (durchschnittliche Bilanzsumme 585 Millionen Euro) stehe wirtschaftlich sehr gut da. Aus der Verbandsversammlung, in der die beteiligten Kommunen vertreten sind, heißt es, gerüchteweise habe man gehört, dass sich der Vorstand mit dem Thema beschäftige. Keinesfalls könne ein Zusammenschluss ohne Absprache mit den Gremien umgesetzt werden.

Jochen Rademacher erklärt, zuletzt sei das Thema vor einem Jahr "strategisch behandelt" worden und man habe damals keinen Handlungsbedarf gesehen. Sondierungsgespräche müssten, wenn sie erwünscht seien, vom Verwaltungsrat in Auftrag gegeben werden. Seit Jahren kooperiere die Verbandssparkasse aus Effizienzgründen in verschiedenen Bereichen mit anderen Geldinstituten, ohne ihre Selbstständigkeit aufzugeben. Gespräche seien immer möglich.

(RP)
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