Geldern Sorgenkind Anne-Frank-Schule

Geldern · Nur 22 Schüler haben sich für die Gelderner Hauptschule angemeldet. Vor diesem Hintergrund könnte es zur einer Zusammenlegung mit der Geschwister-Scholl-Schule kommen.

Wieder muss die Leitung der Anne-Frank-Schule darum ringen, eine Eingangsklasse bilden zu dürfen. Wie die Stadt als Schulträger gestern bekannt gab, haben sich 22 Schüler an der Gelderner Hauptschule angemeldet. Das sind nur vier Schüler mehr als die absolute Mindeststärke zur Bildung einer Eingangsklasse.

Für das Schuljahr 2009/2010 waren die Anmeldezahlen noch geringer gewesen. Zunächst hatten sich nur 13 Schüler eingeschrieben. Schließlich kamen doch noch fünf hinzu, so dass die Mindeststärke erfüllt war. Zuvor hatte bereits Schulministerin Barbara Sommer mitgeteilt, dass die Bezirksregierung auf jeden Fall die Bildung nur einer Eingangsklasse tolerieren wird — für die Dauer eines Jahres.

Zahlen noch nicht endgültig

Ob eine solche Toleranz-Regelung auch für das Schuljahr 2010/2011 erstellt wird, ist noch unklar. Nötig wäre sie, denn laut Vorschrift müsste die Hauptschule zweizügig betrieben werden; das ist aber im Fall der Anne-Frank-Schule nicht möglich. Für die Geschwister-Scholl-Hauptschule haben sich 36 Schüler angemeldet. "Ähnlich wie in den Vorjahren werden die Schulleiter in enger Absprache sich um einen Ausgleich bemühen, bevor die endgültigen Zahlen in eine Beschlussvorlage der Verwaltung einfließen, die Grundlage für die politische Beratung in der Sitzung des Schul- und Sportausschusses am Donnerstag, 18. März, sein wird", heißt es in einer Stellungnahme der Verwaltung zu den Anmeldezahlen. Außerdem können sich die Zahlen noch ändern, unter anderem dadurch, dass Schüler aus Kerken an den Gelderner Schulen aufgenommen werden.

Falls die Bezirksregierung eine Ausnahmeregelung verweigert, müssen sich Politik und Verwaltung eine andere Lösung einfallen lassen. Denkbar wäre eine Zusammenlegung der Anne-Frank- mit der Geschwister-Scholl-Schule. Der aktuelle Schulentwicklungsplan hat die Gelderner Hauptschulen bereits als Verlierer ausgemacht. "Die sinkenden Schülerzahlen werden [...] zu Problemen führen", heißt es dort. Und weiter: "Beide Hauptschulen werden kooperieren müssen." Die Anne-Frank-Schule werde mittelfristig wieder jeweils zwei Eingangsklassen mit bis zu 51 Schülern haben, so die Prognose. Das könne jedoch nur gelingen, wenn je Jahrgang zehn bis elf Schüler von Nachbarkommunen das Ganztagsangebot nutzen.

(RP)
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