Gelderland Sollen die Naturparks fusionieren?

Gelderland · Es gibt den Naturpark Schwalm-Nette und den internationalen Naturpark Maas-Schwalm-Nette. Das führt oft zu Verwirrung.

 Die Schwalm, hier an der Mündung mit der Silverbeek, verbindet die Gemeinden im Naturpark miteinander.

Die Schwalm, hier an der Mündung mit der Silverbeek, verbindet die Gemeinden im Naturpark miteinander.

Foto: Jürgen Richterich

Auf deutscher Seite erstreckt sich der Naturpark Schwalm-Nette entlang der deutsch-niederländischen Grenze von Wassenberg/Heinsberg bis nach Straelen/Wachtendonk. Auf niederländischer Seite gibt es den Naturpark Maas-Schwalm-Nette von Echt/Susteren im Süden bis Venlo im Norden - als eine Körperschaft niederländischen Rechts, bei der der deutsche Naturpark neben sieben Gemeinden Mitglied ist.

Das weiß in der Öffentlichkeit kaum jemand. "Die Namen führen zur Begriffsverwirrung, der deutsche Naturpark Schwalm-Nette wird nicht wahrgenommen", meinte Josef Nießen jetzt bei der Frühjahrstagung der Verbandsversammlung des Naturparks Schwalm-Nette im Niederkrüchtener Rathaus und fügte hinzu: "Man sollte eine Geschäftsstelle bilden und deutsch-niederländisch besetzen."

Dem Dezernenten des Kreises Heinsberg war kurz vor der Parlamentswahl in den Niederlanden ein Fernsehfilm aufgefallen, der sich mit deutsch-niederländischen Grenzproblemen vor allem in der Vergangenheit beschäftigte: "In dem kam unser Naturpark gar nicht vor, wohl der mit dem Namen Maas-Schwalm-Nette", erinnerte er sich. Dr. Andreas Coenen, Landrat des Kreises Viersen, sah als Verbandsvorsteher "keinen Anlass, in Sack und Asche zu gehen", wiewohl er einräumte, dass sich der Name des großen Flusses Maas vornean in der Region leichter durchsetze als die Namen der beiden kleinen Flüsse Schwalm und Nette. Beide Naturparks arbeiteten eng zusammen, wobei der größte Teil der Arbeit auf deutscher Seite geleistet werde.

Ausgelöst wurde die Debatte durch die Überlegung, die Verbandsversammlung auch einmal in den Niederlanden stattfinden zu lassen, um so das gute Miteinander zu demonstrieren. Gegen diesen "charmanten Vorschlag" gibt es allerdings rechtliche Bedenken, legte Coenen dar, weil Sitzungen des Naturparkverbandes öffentlich sind, und "diese müssen im Verbandsgebiet stattfinden". Es könnten bei einer Sitzung in den Niederlanden auch keine Beschlüsse gefasst werden. Im übrigen warnte er vor einer gemeinsamen Verwaltung, da es "unterschiedliche Rechtssysteme" gebe. Dies machte auch Drs. Leo Reyrink deutlich, der Geschäftsführer des internationalen Naturparks Maas-Schwalm-Nette mit Sitz in Roermond. Das Thema soll aber nicht aus den Augen verloren werden, denn die Arbeitsgruppe "Naturparkplanung" werde sich sicherlich damit noch einmal intensiv beschäftigen, versicherte der Vorsitzende der Verbandsversammlung, Ferdinand Schmitz aus Heinsberg.

Nicht geklappt hat der reibungslose Übergang der Naturpark-Informationsstelle vom List-Zentrum in Wildenrath nach Wassenberg. Nach deren Schließung Ende 2016 sollte eigentlich das "südliche Naturparktor" in einer ehemaligen Begegnungsstätte am Pontorsonplatz in Wassenberg in diesem Frühjahr eröffnet werden. Weil der Zuschussbescheid aus Düsseldorf erst am Altweibertag in Viersen eintraf, verzögern sich die Arbeiten bis zum Herbst. "Wir sind sicher, dass wir das bis dahin schaffen", teilte Naturpark-Geschäftsführer Michael Puschmann mit. Der Naturpark unterhält weitere Informationszentren in der Burg Brüggen und im Haus Püllen in Wachtendonk.

Rechtzeitig gekommen ist ein Zuschuss der NRW-Stiftung zur barrierefreien Erneuerung des Bohlenstegs im Elmpter Schwalmbruch. Er wird am Donnerstag, 4. Mai, seiner Bestimmung übergeben.

(RP)
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