Issum Sevelen erlebt mitreißenden Jazz

Issum · Der Auftritt der Gruppe "The Sazerac Swingers" war der Glanzpunkt des 21. Issumer Kleinkunstabends. Roberto Capitoni erntet Lachsalven. Kabarettist Ludger Wilhelm mit seinem ersten und noch verbesserungswürdigen Soloprogramm.

 Eine Mischung aus klassischem New-Orleans-Jazz, Swing und Calypso präsentierte die Band "The Sazerac Swingers" aus Gütersloh. Damit sorgte sie gleich für die richtige Stimmung im Sevelener Bürgerhaus.

Eine Mischung aus klassischem New-Orleans-Jazz, Swing und Calypso präsentierte die Band "The Sazerac Swingers" aus Gütersloh. Damit sorgte sie gleich für die richtige Stimmung im Sevelener Bürgerhaus.

Foto: gerhard Seybert

Beim 21. Issumer Kleinkunstabend des Kulturkreises Issum gab es im Sevelener Bürgerhaus wieder eine bunte Mischung aus Musik, Comedy, Kabarett und Slapstick. Organisator und Moderator Michael Cuypers vergleicht das Konzept wegen der verschiedenen Kunststile in zwei bis drei Auftritten mit dem einer Fernsehshow.

Während im vergangenen Jahr zum 20. Jubiläum alle 200 Plätze restlos ausgebucht waren, blieben im Bürgerhaus diesmal noch wenige Stühle frei. Dabei waren manche kurzentschlossen nach Sevelen gekommen, weil Entertainer Sebastian Pufpaff in Geldern wegen Krankheit ausfiel.

Zwischen Berlin und Ingolstadt lag für "The Sazerac Swingers" aus Gütersloh der Issumer Kleinkunstabend auf der Tour. Die sechsköpfige, hochkarätige Jazz-Band bot eine partytaugliche Mischung aus klassischem New-Orleans-Jazz, Swing und Calypso. Ihre handgemachte Wohlfühlmusik wurde angereichert mit humorvollen Moderationen: "Ihr Applaus ist liebreizend, auch beruhigend, weil wir Sie gar nicht sehen."

Max Oestersötebier stieg bei einem Trinklied, das er auch als Beerdigungsklassiker bezeichnete, auf den Tisch und ließ das Publikum mits(w)ingen. Die Musiker begeisterten beim Stück über Marie Laveau, die Voodoo-Queen, genauso wie bei "China Town" und "We put the jazz back in jazz". "The Sazerac Swingers", die seit vielen Jahren gemeinsam musizieren, überzeugten mit großer Professionalität, authentischer Spielfreude und sorgten mit viel Einfühlungsvermögen für eine tolle Stimmung.

Kabarettist Ludger Wilhelm trat in seinem ersten und sicher noch verbesserungswürdigen Soloprogramm im ballonseidenen Trainingsanzug als Willi Olschewski auf: "Dat is Satteng, war ma en Fallschirm. Da tuuße drin schwitzen, ohne dat du wat machs." Als Otto August im Jackett stellte er auf der Erfindermesse einen Schlüsselversteckstein, einen Baseballschläger als Meinungsverstärker oder Ersatzluftblasen für Wasserwaagen vor. Als Kim Jong-Un parodierte Wilhelm den nordkoreanischen Militärkommandeur mit chinesischem Akzent: "Pläsentielt das Gewehl, feuelt aus allen Lohlen Laketen Lichtung Lussland."

Mit seinem Programm "Ein Italiener kommt selten allein" sorgte Roberto Capitoni allerdings für mehr Lachsalven beim Publikum. Der Halbsizilianer mit deutsch-schwäbischen Wurzeln wäre wegen seiner Vornamen Emilio, Francesco, Sergio, Paolo, Leonello fast im Taufbecken ertrunken. Als Onkel Luigi schnitt er Grimassen, die an Marlon Brando im Film "Der Pate" erinnerten. Mit seiner akrobatischen Mimik erzeugte er große Augen und erzählte Schwabenwitze. Zum Beispiel "Wie macht man schwäbische Tomatensuppe? Roter Teller, heißes Wasser." Oder: "Wieso stellt sich der Schwabe mit einer Kerze vor den Spiegel? Er feiert den zweiten Advent."

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