Straelen Schöne Kammermusik erklingt auf Haus Eyll

Straelen · Das "Arundos-Quintett" spielte Kompositionen von Mozart bis Nielsen. Die fünf jungen Musiker fanden sich in Köln zusammen. Begeisterter Beifall vom Straelener Publikum für überzeugende Spielweise.

Bei der 15. Veranstaltung auf Haus Eyll begrüßte der Vorsitzende des Kulturrings Straelen, Alexander Voigt, nicht ohne Stolz zu einem Konzert mit dem "Arundos-Quintett". Auch dieses Mal war die Veranstaltung auf musikalische Empfehlung von Dr. Werner Lohmann, Professor an der Musikhochschule Köln und Mitglied des WDR-Rundfunkrates, zustande gekommen.

Das junge Bläserquintett stellte mit großer Intensität, reifem Musikverständnis und einer außerordentlichen Virtuosität fünf extravagante Komponisten aus vier Jahrhunderten vor. Gemma Corrales-Argumanez (Flöte), Yoshihiko Shimo (Oboe), Christine Stemmler (Klarinette), David Barreda Tena (Horn) und Anna Vogelsänger (Fagott), die sich während ihres Studiums an der Musikhochschule Köln und durch ihre Tätigkeiten an der Deutschen Oper am Rhein kennenlernten, spielen seit 2013 zusammen.

Mozarts Bearbeitung des "Andante für eine Orgelwalze F-Dur KV 616" von Ulf-Guido für ein Bläserquintett ist geschickt gesetzt und ohne Frage ein besonders wertvolles und anspruchsvolles Stück, das die Besucher bereits zu Beginn die spielerische Bandbreite klassischer Bläserliteratur ahnen ließ. In Franz Danzis "Quintett g-moll op. 56 Nr. 2" bewährte sich das Ensemble als außergewöhnlich homogene und hochkultiviert musizierende Formation, deren Spiel in jedem Fall von animierender Laune und brillanter Kunstfertigkeit bestimmt war.

Ausgewogenes Zusammenspiel, hervorragende Intonation und blendende Feinabstimmung zeichneten die "Sechs Bagatellen für Bläserquintett" des ungarischen Komponisten György Ligeti aus, der sich intensiv mit der Musik von Karlheinz Stockhausen und Béla Bartok auseinandersetzte. Ligeti gilt als musikästhetischer Bezugspunkt, der die internationale zeitgenössische Musik mitgeprägt hat. Hier war ein Höchstmaß an Bewegung der Stimmen mit Ansätzen zur Mikropolyphonie und extrem verdichteten Stimmverflechtungen zu hören. Faszinierend war dabei, mit welcher Sensibilität die jungen Musiker aufeinander hörten und agierten. Es wurde bei aller Brillanz der Virtuosität stets ein fesselnder "Effekt" der Geschlossenheit vermittelt. Mit drei, vom typisch französischen Esprit gekennzeichneten, kurzen Stücken von Jacques Ibert und dem einzigen "Bläserquintett op. 43" des dänischen Komponisten Carl Nielsen schloss ein außergewöhnliches Konzert.

Es gab begeisterten Beifall für fünf sympathische Künstler mit überzeugender Spielweise gepaart mit vollkommener Beherrschung ihrer Instrumente.

(usp)
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