Straelen Romantische Klänge von japanischem Pianisten

Straelen · Ein fester Bestandteil des Veranstaltungskalenders des Kulturrings Straelen sind die Klavierkonzerte im Atrium des Europäischen Übersetzer-Kollegiums (EÜK) an der Kuhstraße. Dort fand am Samstag ein beeindruckendes Konzert mit dem jungen Pianisten Kenji Miura aus Japan statt. Gut 70 Besucher kamen im komplett besetzten Atrium voll auf ihre Kosten: Der 1993 geborene Pianist, der auf zahlreiche internationale Konzerte und Auszeichnungen zurückblickt, präsentierte anderthalb Stunden gefühlvolle Klaviersonaten und bekannte Balladen.

Alexander Voigt, Vorsitzender des Kulturrings, stimmte auf die Veranstaltung ein: "Ich muss mit einer Entschuldigung anfangen. Es ist so oder so ein Fehler passiert." Damit spielte er auf einen Termindreher mit dem Klavierkonzert mit der Pianistin Dr. Zofia Antes im November an: "Da Sie aber alle doch da sind, fangen wir an. Wir haben einen fantastischen Pianisten hier, einen absoluten Meister der leisen Klänge."

Voigt hatte nicht zu viel versprochen. Mit absoluter Hingabe, Emotion und enormem technischem Können präsentierte Miura in der ersten Hälfte Klaviersonaten von Antonio Soler und Joseph Haydn. Weiter ging es mit "Liedern ohne Worte" von Felix Mendelssohn Bartholdy, ehe es mit der Ballade Nr. 2 in F-Dur von Frédéric Chopin in die Pause ging. Hier hatten die Besucher wie immer Gelegenheit, sich bei einem Glas Wein gegen Spende über das Gehörte auszutauschen oder erste Eindrücke zu verinnerlichen.

Die zweite Hälfte stand ganz im Zeichen von Johannes Brahms. Gleich vier Balladen zeigten das ganze Spektrum seines Könnens und die riesige Fingerfertigkeit des jungen Pianisten, der alle Stücke auswendig spielte. Den Schlusspunkt bildete die "Dante Sonate" von Franz Liszt. So endete das Konzert mit lang anhaltendem Applaus und einer weiteren gefühlvollen Ballade. Der bekannte "Solveig's song" von Edvard Grieg kann somit als Zusammenfassung des ganzen Konzertes gesehen werden und sorgte träumerisch und harmonie-verliebt für Gänsehautstimmung bei den begeisterten Zuhörern.

Das Schlusswort hatte erneut Voigt: "Ich glaube Frau Dr. Antes muss sich anstrengen das nächste Mal. Es war fantastisch. Der Pianist sagte vorhin zu mir, ich glaube, der Flügel mag mich. Ich glaube, er den Flügel auch. Es war großartig."

(ym)
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