Geldern Richtig reden auf Kundenfang

Geldern · Wer einen guten ersten Eindruck machen will, sollte wissen, was er zu sagen hat. Und, wie er es zu sagen hat. Beim Unternehmertreff von Agrobusiness Niederrhein ging es um Möglichkeiten und Fallstricke der Kommunikation.

 Haben und vermitteln Erfahrung mit ihren Auftritten: Werbe-Fachmann Klaus Jost, Kommunikationstrainerin Regine Woywod und Anke Schirocki von Agrobusiness Niederrhein.

Haben und vermitteln Erfahrung mit ihren Auftritten: Werbe-Fachmann Klaus Jost, Kommunikationstrainerin Regine Woywod und Anke Schirocki von Agrobusiness Niederrhein.

Foto: Agrobusiness

Schaffen Sie es, sich in der Zeit, die ein Aufzug braucht, um in den zehnten Stock zu fahren, so überzeugend vorzustellen, dass Ihr Gegenüber mit Ihnen arbeiten möchte? Das war die Frage, die sich beim Unternehmertreff von Agrobusiness Niederrhein hinter dem Begriff "Elevator Pitch" verbarg. Anhand der praktischen Übungen zeigte sich sehr schnell, wie schwierig es ist, in kurzen Worten bleibenden Eindruck zu hinterlassen. Die Teilnehmer ließen sich bei der Veranstaltung auf lehrreiche Stunden ein.

"Man muss seine eigenen Stärken kennen und sie selbstbewusst vermitteln. Dafür muss ich wissen, was ich will und was ich kann", erklärte ihnen Klaus Jost, Inhaber der Werbeagentur Jost in Mönchengladbach. "Das ist Voraussetzung, um im ,Elevator Pitch' erfolgreich zu sein." Treffen Geschäftsleute auf Kunden oder andere Mitglieder eines Netzwerks, dann sei die erste Vorstellung entscheidend. Und trotzdem brauche es noch etwa zwei weitere Treffen, um einen Kontakt zu festigen.

Es kommt bei Kommunikation nicht nur auf die Wortwahl an, sondern auch auf den Tonfall und die Körpersprache. Das machte die Kommunikationstrainerin Regine Woywod deutlich. Nur sieben Prozent der Wirkung einer Person basiere auf der Wahl der Worte, führte sie aus; 30 Prozent auf dem Tonfall und 55 Prozent auf der Körpersprache. Das war nicht jedem im Publikum bewusst.

Nach der theoretischen Einleitung wurde es praktisch für die Teilnehmer des Treffens. Jeder sollte denselben Satz mit unterschiedlicher Emotion aussprechen, und die übrigen Teilnehmer waren aufgefordert, die darin verborgene Aussage zu erraten. Es wurde gestaunt und gelacht, denn die Vorführungen spiegelten die emotionale Bandbreite von humorvoll bis wütend wider.

"Das war spannend", befand Seminarteilnehmerin Carmen Eckert vom Gartencenter Schlößer aus Moers, "denn es wurde bewusst, was sonst automatisch abläuft. Das macht deutlich, warum man manchen Aussagen einfach nicht traut".

"Ich sage nur das, was ich wirklich meine", erklärte Reinhard Peters von "PIKT Automation & software aus Kevelaer. "Das ist die beste Voraussetzung, um authentisch zu sein", urteilte Regine Woywod.

Dr. Anke Schirocki, Geschäftsführerin von Agrobusiness Niederrhein, zeigte sich zufrieden. "Die Regeln der Kommunikation zu verstehen, sehe ich als wichtige Voraussetzung für den Erfolg jedes Unternehmens, und ich bin mir sicher, dass die Teilnehmer dazu einiges mit nach Hause genommen haben", sagte sie. Die Mitglieder im Netzwerk suchten nicht nur fachliche Information, sondern auch den Austausch mit Menschen aus der Branche.

(RP)
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