Geldern Realschule kann Werkraum nicht nutzen

Geldern · Das Gutachten zur Bauzustandserfassung für das Gebäude am Westwall liegt vor. Es soll jetzt vorrangig saniert werden. Keine Schadstoffe im Bereich des Sekretariats entdeckt. Schimmelproblem im Keller ist wirtschaftlich nicht zu lösen.

 Im Auftrag der Stadt Geldern erstellte der Tüv ein Gutachten über den baulichen Zustand der Realschule am Westwall (auf unserem Foto von der Straße Am Treppchen aus gesehen).

Im Auftrag der Stadt Geldern erstellte der Tüv ein Gutachten über den baulichen Zustand der Realschule am Westwall (auf unserem Foto von der Straße Am Treppchen aus gesehen).

Foto: gerhard Seybert

"Bauzustandserfassung" , so heißt technisch-bürokratisch der Begriff, unter dem der Tüv beauftragt wurde, die Realschule am Westwall unter die Lupe zu nehmen. Das Gutachten liegt vor, und auch wenn es aus Sicht der Stadtverwaltung noch nicht komplett ausgewertet ist, lassen sich neben der wenig überraschenden Notwendigkeit einer kompletten energetischen Sanierung schon zwei Dinge festhalten. Die gute Nachricht: Im Bereich des Sekretariats wurden keine Schadstoffe entdeckt. Die schlechte, die sich auch schon kurzfristig auf den Schulbetrieb auswirkt: Das Schimmelproblem im Keller scheint wirtschaftlich nicht zu lösen. Der Technikraum dort soll deshalb ab sofort nicht mehr schulisch genutzt werden.

Nachdem die Dekra sich die Gymnasien angeschaut hatte, war der Tüv mit dem Gutachten für das Gebäude am Westwall beauftragt worden. Man wolle bewusst unterschiedliche Gutachter einsetzen, betonen die Beigeordnete Agnes Paassen-Hoenzelaers und Markus Sommer, Leiter des Fachbereichs Liegenschaften und Hochbau, im Gespräch mit unserer Redaktion. Das hat aber auch zur Folge, dass wegen unterschiedlicher Herangehensweise nicht alle Ergebnisse einfach vergleichbar sind. Deshalb müsse nun noch in der Verwaltung nachgearbeitet werden. Priorität habe dabei die Realschule am Westwall, denn der Arbeitsauftrag ist klar: Wenn die Realschule An der Fleuth komplett dorthin umziehen soll, will die Stadt ein Gebäude zur Verfügung stellen, das den Ansprüchen an einen Schulneubau entspricht.

Dass dafür besonders eine komplette energetische Sanierung erforderlich ist, liegt auf der Hand. Die Probleme im Bereich Sekretariat und Lehrezimmer scheinen aus Sicht des Gutachters gelöst. Die befürchteten Schadstoffe wurden nicht entdeckt, Schimmel oder Wärmeverlust wurden nicht festgestellt. Nachdem es dort hereingeregnet hatte, ist die Lage nun wohl im Griff. "Diese große Baustelle ist geregelt", sagt Sommer. Noch im Herbst hatte es massive Klagen aus der Lehrerschaft über "grauenhafte" Zustände in diesem Bereich gegeben.

Anders sieht es im Keller aus. An der kältesten Stelle im Gebäude sammle sich die feuchte Luft, was eine erkennbare Belastung mit Schimmel zur Folge hat. "Das bekommen wir wirtschaftlich nicht hin", meinen die Bauexperten der Verwaltung und schlagen deshalb vor, den Werkraum nicht mehr zu nutzen. Die Schulleitung wurde bereits informiert, nach den Ferien soll eine andere Lösung gefunden werden.

Agnes Paassen-Hoenzelaers ist es wichtig, nun frühzeitig in Abstimmung mit dem Fachbereich und der Realschule das künftige Raumprogramm festzulegen. "Dazu brauchen wir die fachliche Hilfe, denn es geht darum, den pädagogischen Aufgaben gerecht zu werden." Danach könne dann geplant und gerechnet werden, damit der Rat auch bald erfährt, was es die Stadt kosten wird, die alte Realschule am Westwall wie beschlossen auf Neubauniveau zu bringen. "Sie wird dann als erste Gelderner Schule ihr neues Kleid bekommen", so Agnes Paassen-Hoenzelaers.

(RP)
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