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Geldern Rammstöße am Bahnhof

Geldern · Die Großbaustelle in Geldern nahm am Wochenende eine wichtige Hürde: Die Behelfsbrücken in den Bahngleisen wurden fertiggestellt. Die Züge fahren jetzt einige Monate lang über diese Konstruktionen.

Der spannendste Ort in Geldern war am Wochenende wohl die Großbaustelle am Bahnhof. Nachdem am Wochenende zuvor Taucher eine Betonplatte am Grund eines Teiches als Boden der Baugrube für die Fußgänger- und Radfahrerunterführung gegossen hatten (die RP berichtete), ging es jetzt um einen Meilenstein für das Erreichen des neuen Finanzamts und der neuen Polizei: Behelfsbrücken mussten in die Gleise eingebaut werden. 52 Stunden lang waren deshalb bis zu 20 Arbeiter und acht Großgeräte im Dauereinsatz.

Die Vibrationsramme

Schutzhelm, Arbeitsschuhe und -handschuhe sowie farblich auffallende Warnkleidung sind Pflicht auf der Baustelle. Nicht ratsam war es am Samstag zudem, ohne Gehörschutz über das Gelände zu laufen. Die 60 Tonnen schwere Vibrationsramme einer Spezialtiefbaufirma aus Bochum trieb den Lärmpegel in die Höhe. Mit hoher Frequenz schlug sie Bodenspunddielen in den Boden, jede etwa elf Meter lang und zwei Tonnen schwer. Diese Dielen sind der Halt für die Wände der Unterführung. Sie liegen nebeneinander und sind über ein so genanntes Schloss miteinander verbunden, das verhindert, dass die Spunddielen Grundwasser durchsickern lassen.

Den wichtigsten Job an diesem Tag hatte Geräteführer Michael Pape. Er sorgte für das ordnungsgemäße Einfügen der Spundwände. Das Bedienen einer Vibrationsramme könne man mit der Bedienung eines normalen Baggers vergleichen, erklärte er. Nur kommen einige Zusatzfunktionen hinzu. Nachdem alle Spunddielen an den Querwänden eingeschlagen worden waren, wurden Träger eingespannt, die die Spunddielen in Position halten.

Bevor die Ramme überhaupt zum Einsatz kommen konnte, mussten die Gleise an dieser Stelle auseinander- und abgebaut werden. Das bedeutet, dass die Züge keine Möglichkeit hatten, vom Gelderner Bahnhof Richtung Kleve weiterzufahren. Die Nordwestbahn hatte deshalb am Wochenende eine Ersatzverkehrsmöglichkeit eingerichtet. Ab Geldern fuhren Busse nach Kevelaer, und ab dem Wallfahrtsort fuhren die Züge wie gewöhnlich Richtung Kleve.

Nachdem Samstag die maschinelle Kraft im Vordergrund stand, war gestern wieder die "Men-Power", wie sie Diplomingenieur und Bauleiter Norbert Schröders nennt, gefragt. 20 Arbeiter waren beschäftigt, als ein 200-Tonnen-Autokran die Hilfsbrücken in die am Tag zuvor vorbereiteten Halterungen einlegte. Die von der Deutschen Bahn vorgefertigten Brücken liegen auf Neoprenlagern auf, die die Schwingungen der fahrenden Züge puffern. Anschließend wurden die Schienen in die Brücken gelegt und wieder angeschlossen. Zudem mussten die Gleise wieder verschweißt werden. Geprüft wurde alles zum Schluss noch von einem Schweißfachingenieur. Die Hilfsbrücken lassen die Züge ab heute wieder wie gewohnt rollen und werden etwa bis Anfang September in Geldern in Gebrauch sein.

Nach diesem kritischen Termin der Bauphase – denn die Arbeiter standen unter Zeitdruck – beginnen heute die Arbeiten an der Baugrube Ost. Wie auf der westlichen Seite wird die Erdmasse ausgehoben, in der Baugrube werden Taucher eine Betonplatte am Grund des Bodens gießen. Diese Arbeiten sollen bis zum 10. April fertig sein. Danach beginnt der eigentliche Bau der Personenunterführung.

(RP)
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