Geldern Räuber überfallen Rewe in Walbeck

Geldern · Maskierte Täter bedrohen zwei Angestellte mit einer Pistole, als diese zum Feierabend gegen 20.30 Uhr den Supermarkt verlassen wollen. Beute soll sich auf 11.000 Euro belaufen. Betreiber mit ähnlichem Schicksal vor vielen Jahren.

 Der Rewe-Lebensmittelmarkt am Walbecker Küpperssteg wurde am Dienstagabend von zwei maskierten Tätern überfallen.

Der Rewe-Lebensmittelmarkt am Walbecker Küpperssteg wurde am Dienstagabend von zwei maskierten Tätern überfallen.

Foto: Gerhard Seybert

Einen Raubüberfall hat es am Dienstagabend in Walbeck gegeben. Wie die Polizei gestern meldete, betraten gegen 20.30 Uhr zwei maskierte Täter den Rewe-Supermarkt am Küpperssteg mit einer Schusswaffe. Als zwei Angestellte, eine 22-jährige Frau und ein 28-jähriger Mann, nach Geschäftsschluss den Supermarkt verlassen wollten, drangen die beiden Männer in das Gebäude ein. Einer der Täter bedrohte die Angestellten mit einer schwarzen Pistole. Ob es sich dabei um eine Attrappe oder eine echte Waffe gehandelt hat, steht derzeit noch nicht fest. Die Räuber fesselten die 22-Jährige mit Kabelbinder. Dann zwang der bewaffnete Täter den 28-Jährigen, den Tresor mit den Tageseinnahmen zu öffnen und ihm das Bargeld zu geben. Nach RP-Informationen soll es sich dabei um 11.000 Euro gehandelt haben. Die Räuber flüchteten mit ihrer Beute aus dem Supermarkt in unbekannte Richtung. Die sofort eingeleitete Fahndung blieb gestern erfolglos.

Trotz des schlimmen Vorfalls standen beide Opfer gestern schon wieder im Supermarkt und gingen ihrer Arbeit nach. "Ich hatte eigentlich nicht damit gerechnet, dass die beiden Mitarbeiter heute erscheinen", erklärte Marktbetreiber Franz Arians gestern auf Anfrage. Doch die 22-jährige Frau und der 28-jährige Mann hätten halt unbedingt kommen wollen, so Arians weiter. Trotz des noch mulmigen Gefühls, das die Opfer sicherlich noch beschlichen hatte.

Ein Gefühl, das Franz Arians selbst nur zu gut kennt. Vor circa 20 Jahren, so seine sehr grobe Schätzung, wurde der Walbecker Geschäftsmann selbst Opfer eines solchen Überfalls. "Auch ich verließ damals als Letzter das Geschäft. Und als ich dann rausgekommen bin, wurde ich sofort bedrängt und mir wurde eine Waffe vorgehalten", erinnert sich der Supermarkt-Chef, der auch in Weeze einen Rewe betreibt. Genau wie damals ist er auch dieses Mal wieder der Meinung, dass die Täter gut vorbereitet waren und das Geschäft im Vorfeld entsprechend ausgespäht hätten. Arians: "Leider lässt es sich nicht vermeiden, dass irgendjemand als Letzter abschließen muss. Und es ist traurig, dass es offenbar auch nicht reicht, dass wir das immer zu zweit machen."

Immerhin: Da es in dem Büroraum, in dem der geleerte Tresor stand, bisher beispielsweise keine Video-Überwachung gibt, wird der Walbecker nun bei den Sicherheitsmaßnahmen ordentlich aufrüsten. Wie genau das aussehen wird, ließ er gestern offen. Fürs erste ist Arians aber erst mal froh, dass den Kollegen zumindest körperlich nichts passiert ist. Wie gesagt: Er weiß ja nur zu gut, wie sie sich derzeit fühlen müssen.

Beschreibung der Täter: Beide Männer hatten Wollmützen über das Gesicht gezogen, an denen Augenlöcher ausgeschnitten waren. Beide sprachen Deutsch mit Akzent, sie sind etwa 1,80 Meter groß und trugen dunkle Winterjacken, so das Supermarktpersonal übereinstimmend. Einer der Täter hatte eine auffällig tiefe Stimme, eine südländische Hautfarbe und dunkle Augen. Er trug eine schwarze enge Jeanshose.

Hinweise nimmt die Kriminalpolizei in Kalkar unter der Telefonnummer 02824 880 oder auch persönlich entgegen.

(RP)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort