Geldern Beißender Geruch stammt von Hundeabwehrspray

Geldern · In der Aufklärung des rätselhaften Chemie-Alarms in einem Mehrfamilienhaus an der Straße An der Insel ist die Polizei ein ganzes Stück weiter. Laut ihrer Angaben soll versprühtes Hundeabwehrspray für den beißenden Geruch verantwortlich gewesen sein.

 Noch immer nehmen Feuerwehrkräfte in dem Gebäude Test-Messungen vor.

Noch immer nehmen Feuerwehrkräfte in dem Gebäude Test-Messungen vor.

Foto: Seybert, Gerhard

Wie die Polizei gegenüber der Rheinischen Post bestätigte, soll ein 28-jähriger Bewohner zugegeben haben, Hundeabwehrspray versprüht zu haben. Er habe das Spray in seinem Badezimmer leermachen wollen, um es anschließend zu entsorgen, berichten Anwohner. Die Polizei bestätigte, das der Mieter sein Hundeabwehrspray entweder nicht sachgerecht entsorgt oder sogar absichtlich im Hausflur versprüht hatte.

Der Alarm hatte zum Einsatz von Polizei, Feuerwehr, Stadt, Gesundheitsamt und Spezialisten geführt, der bis vor Kurzem andauerte.

Gegen 22 Uhr am Mittwochabend hatte ein Bewohner des Hauses in bester Gelderner Wohnlage einen beißenden Geruch bemerkt und Alarm geschlagen. Er lief durchs Haus und holte die Nachbarn aus den Wohnungen, Polizei und Rettungskräfte wurden gerufen. Die Feuerwehr brachte alle Mieter des Sieben-Parteien-Hauses, zehn Erwachsene und ein Kleinkind, ins Freie. Nach Aussagen von Augenzeugen klagten zu dieser Zeit einige von ihnen über Atemwegsreizungen, ins Krankenhaus musste aber - anders, als es in ersten Meldungen noch hieß - keiner der Hausbewohner. Vielmehr klagten einige Einsatzkräfte über Beschwerden. Laut Polizei wurden vier Feuerwehrleute ambulant in Krankenhäusern behandelt, drei Polizeibeamte blieben zur Sicherheit bis zum Morgen im Krankenhaus.

Die Bewohner mussten sich über Nacht eine Bleibe suchen. Ein verdächtiger Geruch, wenn auch weniger stark, soll am Vormittag noch wahrzunehmen gewesen sein. Zu dieser Zeit warteten die Einsatzkräfte auf Spezialisten, die die Luft im Gebäude analysieren. Ein Sachverständiger konnte vor Ort ausschließen, dass es sich um einen gesundheitsgefährdenden Stoff handelt, so dass die Bewohner um 14 Uhr wieder ins Haus konnten.

(szf/ots)
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