Kerken Quartett über die Vielfalt des Lebens

Kerken · Zu einer Matinee im Haus Lawaczeck begrüßte Knut Lipke vom Historischen Verein für Geldern und Umgegend. "Just4Tone wird Sie entführen in die Wagnisse und Unwägbarkeiten des Alltags, also Liebe, Arbeit, Gesundheit und natürlich alle Gegenstücke dazu", kündigte Gregor Wellens (Bass) an. Seit drei Jahren gibt es die Gruppe mit den weiteren Mitgliedern Annette Siepermann (Alt), Bärbel Pellens (Sopran) und Theo Güldenberg (Tenor). Stationen in verschiedenen Gesangsgruppierungen waren prägend für die Entscheidung, die Töne einmal zu viert und unverstärkt erklingen zu lassen. Und das konnte sich wirklich hören lassen.

 Viele bekannte Melodien hatten die vier Sänger bei der Matinee im Haus Lawaczeck zu bieten.

Viele bekannte Melodien hatten die vier Sänger bei der Matinee im Haus Lawaczeck zu bieten.

Foto: Büschkes

Christoph Willibald Gluck hat den Goethe-Text "Einmal nur in unserm Leben" vertont. Das Lied passte aufgrund des Textes gut an den Anfang des "kleinen musikalischen Festes mit 'Liedern, die das Leben schreibt'". "So vielfältig wie das Leben, so verschiedenartig sind unsere Texte und Lieder", moderierte Wellens charmant. Volkslieder wie "Es war ein König von Thule", "Innsbruck, ich muss dich lassen", "Am Brunnen vor dem Tore" oder "Die Gedanken sind frei" gehörten zum Programm. "Schon zu allen Zeiten wurden Lebenserfahrungen musikalisch umgesetzt", meinte Wellens. "Wahrscheinlich kennen Sie alle den folgenden Text über Liebe, Sorgen und Leid einer Mutter." Und tatsächlich hatte das Publikum viel Spaß bei der gelungenen Umsetzung der vertonten "Made" von Heinz Erhardt.

Was Chorsatire ist, legte das Quartett mit vertonten Sprüchen wie diesen dar: "Was bringt den Doktor um sein Brot? a) die Gesundheit b) der Tod." Ringelnatz-Episoden handelten vom Bumerang, der ein weniges zu lang, von den Er(k)lebnissen eines männlichen Briefmarks, von zwei Ameisen, die weise auf einen Teil der Reise verzichteten, und vom Sauerampfer, der auf den Bahngleisen nie einen Dampfer sah.

Wohl niemand aus dem Publikum hätte damit gerechnet, am Sonntagmorgen selbst noch zum Singen aufgefordert zu werden. Mit "Mango, Mango, Mango" und "Donna nobis pacem", jeweils als Kanon, lagen die Ansprüche weit auseinander, machten aber allen Beteiligten sichtlich Freude. Eine Hommage an einen Grünkernbratling und ein umgetextetes "Lobet den Herren" ließen schmunzeln. Martin Greifs "Novemberstille" zeigte an diesem Vormittag auch Besinnlichkeit und Melancholie. Es gab viel Applaus und eine Zugabe mit den besten Wünschen "Have a nice day".

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