Heimat genießen in Kerken Pralinen, natürlich selbstgemacht

Kerken · Auf dem Hilshof in Winternam wird nicht nur der Brotteig angerührt, sondern auch Schokolade. Sowohl Frauen als auch Männer erfreuen sich daran, Süßes zuzubereiten und später natürlich auch zu konsumieren. Ein Blick in die Küche.

 Das Ergebnis kann sich sehen lassen: Sahnetrüffel, handgerollt in Schokolade und anschließend in Kakaopulver, Kokosraspeln oder Cranberrypulver gewälzt. Lecker!

Das Ergebnis kann sich sehen lassen: Sahnetrüffel, handgerollt in Schokolade und anschließend in Kakaopulver, Kokosraspeln oder Cranberrypulver gewälzt. Lecker!

Foto: Seemann

Die Zutaten stehen bereit, die angehenden Pralinenmacher sind hochmotiviert, die Schürzen geschnürt.

"Wir stehen auf Selbermachen", nennt Sacha Sohn den Grund, warum auf dem Hilshof in Winternam aus Schokolade, Butter und Sahne Trüffel gezaubert werden. Ideengeberin ist eigentlich Tochter Gefion. "Die war den Sauerteig satt", sagt Sohn lachend. Denn eigentlich gibt die Hilshof-Besitzerin auch mit Vorliebe Brotback-Kurse. "Bei der Herstellung von Pralinen kann man nur bedingt von Selbstversorger sprechen", sagt Sohn. Denn die Schokolade wird natürlich importiert. Da liegt auch gleich das Geheimnis der Pralinen. "Je besser die Zutaten, desto besser der Geschmack", sagt die passionierte Selbst-Macherin. Sohn nimmt eine 2,5-Kilo-Tüte. Gefüllt ist die mit Schokoladentropfen, sogenannten Callets. Die Prozentzahl erklärt den Kakaoanteil und damit, wie dunkel die Schokolade ist. Die Tropfen als Zeichen auf der Verpackung geben an, wie flüssig die Schokolade wird. "Drei Tropfen ist super für Ganache, fünf Tropfen sehr flüssig und damit gut für Füllungen, zum Beispiel eines Ostereis", erklärt Sohn.

Ganache, das ist eine Masse aus Schokolade, die in zuvor aufgekochte Sahne eingerührt wird. Dazu kommt Butter. Allein der Geruch ist für echte Schokoladenliebhaber betörend.

Das Rühren der glänzenden Creme macht bereits Lust auf mehr. Bevor es weitergeht, erklärt Sacha Sohn erst einmal die drei verschiedenen Grundarten an Pralinen. Es gibt Schnittpralinen, gefüllte Hohlformen ("erst gießen, dann schließen") und Trüffel.

Für letztere hat Sohn bereits aus Sahne und Schokolade eine homogene Masse hergestellt. Obwohl, dieser profane Begriff trifft es nicht richtig. Dafür duftet es zu sehr nach wohlriechender Schokolade.

 Das Schneiden der Pralinen macht sichtlich Spaß, aber erfordert auch eine Portion Disziplin, um nicht alle wegzunaschen.

Das Schneiden der Pralinen macht sichtlich Spaß, aber erfordert auch eine Portion Disziplin, um nicht alle wegzunaschen.

Foto: Seybert

In einer weiteren Rührschüssel wird Butter schaumig geschlagen, bis sie ihre Farbe von gelb in hellgelb ändert. Zur Butter wird die Schokoladen-Sahne-Masse gegeben. Mit Hilfe von zwei Teelöffeln werden Nockerl gebildet, die auf Backpapier oder einer Silikonmatte landen. Das ganze wird kühl gestellt. Zur Sicherheit die Schoko-Nockerl vor dem Wegstellen durchzählen, nicht dass sich ein Schokofan daran vergreift (aus Versehen versteht sich). Denn noch fehlt die Glasur.

Dafür schmilzt Sohn dunkle Schokolade ("damit ist es weniger süß"). Neben dem Herd hängt eine Liste. Auf der steht, welche Temperaturen die jeweilige Schokolade verträgt. Das Thermometer liegt griffbereit daneben.

Danach ist ein bisschen Fingerspitzengefühl gefragt. Etwas von der geschmolzenen Schokolade wird in die in einem Gummihandschuh steckende Hand getropft und der Trüffel darin gerollt. Für zusätzliche Geschmacksmomente wird der Trüffel dann noch in Kokosraspeln, Kakaopulver oder Cassis-Fruchtpuder gewälzt. Fertig. Probieren nicht vergessen.

"Selbst wenn die Pralinen beim ersten Versuch nicht so hübsch und fluffig werden, schmecken tun die immer", tröstet Sohn alle Anfänger. Schwieriger geht übrigens immer. Wer möchte, kann Pralinen mit verschiedenen Schichten kreieren, diverse Zutaten untermischen oder seiner Kreativität beim Verzieren freien Lauf lassen. Das Wichtigste sind qualitativ hochwertige Zutaten und das Wissen um einige Grundlagen, wie das richtige Schmelzen von Schokolade.

Wer dann auch noch Lust auf Schokolade hat, der sollte das Wagnis der eigenen Pralinenherstellung einfach einmal angehen. "Das Tolle ist, man kann sie genau nach seinem Geschmack machen, und man weiß, was drin ist", sagt Sohn und probiert einen selbst gemachten Schokoladentrüffel.

(RP)
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