Geldern Pleiten, Pech und "Popobar"

Geldern · Die Premiere der Laienspielgruppe Veert war ein voller Erfolg. Das Stück "Onkel Hubbi wird's schon richten" begeisterte in drei Akten die Besucher. Besonders die schauspielerische Leistung fiel auf. Weitere Vorstellungen sind ausverkauft.

 Die Schauspieler der Laienspielgruppe Veert schaffen es, in den drei Akten die Spannung und Verwicklungen und den Humor des Stücks stets auf einem hohen Level zu halten.

Die Schauspieler der Laienspielgruppe Veert schaffen es, in den drei Akten die Spannung und Verwicklungen und den Humor des Stücks stets auf einem hohen Level zu halten.

Foto: Seybert

Wenn nach einer durchzechten Nacht plötzlich nichts mehr so ist wie es vorher war, dann scheint wohl der Alkohol in Mengen geflossen zu sein. Auch Onkel Hubbi musste das schmerzlich erfahren. Als er mit Stefan Dinkelkorn sturzbetrunken nach Hause kehrte, hatte nicht nur Hubbis Kopf eine Beule.

Doch das Chaos war damit noch lange nicht perfekt. Der cholerische Bäcker Heinz Dinkelkorn (Christian Hanßen) und seine Frau Wilma (Lena Lenzen) führen eine kleine Bäckerei. Ihr Sohn Stefan (Martin Wolter) ist mit Onkel Hubbi (Heinz Kellerbach) und dem Polizisten Eduard Jägermeister (Philipp Lessig) in der Bango Bängo Popobar abgestürzt. Auf dem Weg nach Hause hat sich auch noch Hubbi hinters Steuer gesetzt, obwohl er gar keinen Führerschein hat. Das ging nicht gut. Der ganze Vorgarten von Else Wachtel (Marianne Engels) ist "zerbröselt".

Die gute Else tauchte gleich am nächsten Morgen in der Bäckerei auf, um ihr Leid zu klagen. Dann flatterte auch noch ein Brief vom Finanzamt in die Bäckerstube und dem völlig cholerischen Bäcker Heinz platzte der Kragen. Er soll 10.000 Euro Steuerschulden nachbezahlen. Seine Frau Wilma sieht es da schon was lockerer, schließlich haben sie ja für solche Fälle eine Rücklage gebildet. Was Wilma aber nicht weiß, ist, dass Heinz davon schon einen neuen Lieferwagen bestellt hat. Jetzt ist das Chaos perfekt, so könnte man meinen.

Doch die fabelhaften Schauspieler der Laienspielgruppe Veert schaffen es, in den drei Akten die Spannung und Verwicklungen und den Humor stets auf einem hohen Level zu halten. Ob es die grandiose Rosina Gierlundi (Marion Lenzen) ist, die die Geschäftsführerin der Bango Bängo Popobar spielt. Sie platzt bei den Dinkelkorns einfach hinein und will, im besten Berliner Dialekt, 300 Euro von den Zechprellern haben. Denn die Herren haben den ganzen Alkohol, den sie getrunken haben, wohl gar nicht bezahlt.

Oder ob es der arme Max (Jule Kaysers), der Bäckerlehrling ist, der zwar frech, aber auch manchmal ganz verzweifelt ist, wenn der Chef wieder so rumbrüllt und nach ihm schlägt. Ganz wunderbar spielte sich auch Rosalie Gierschlund (Anne Lenzen) in die Herzen der Zuschauer. Das graue Mauerblümchen musste einiges über sich ergehen lassen. Sie wird von Onkel Hubbi abgefüllt und völlig betrunken in den Schrank verfrachtet. Dann wird sie auf dem Sofa zwischengeparkt und landet zu guter Letzt hinter dem Sofa. Bis sie halbwegs wach wird und sich an Onkel Hubbi ran schmeißt, der aber seit 40 Jahren eigentlich auf Else steht. Herrlich, wie Hubbi mit Rosalie auf sein Zimmer geht und Else vor Eifersucht durchdreht.

Wer nun wissen möchte, wie Hubbi das ganze Chaos doch noch in Ordnung bringt, der braucht Glück. Denn die Vorstellungen am Freitag, Samstag und Sonntag sind bereits alle ausverkauft. Aber vielleicht gibt ja jemand seine Karte noch her.

(sina)
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