Issum Pferdekrankheit Druse in Issum: Keine neuen Fälle

Issum · Die Pferdekrankheit Druse in der Issumer Reitschule "Double L Ranch" scheint ausgestanden. Wie berichtet, war Anfang September eine Stute erkrankt. Sie wurde von der Herde getrennt und wurde unter ärztlicher Behandlung auch rasch wieder gesund, weitere Tiere wurden vorsorglich mit Antibiotika behandelt und unter Beobachtung gestellt. Jetzt meldet die Inhaberin des Betriebs, Sabine Feldmann: Es blieb bei dem ersten Krankheitsfall. "Es ist kein Tier mehr erkrankt", so Feldmann.

Die Vorsichtsmaßnahmen werden aber weiter betrieben: "Die Pferde werden trotzdem die nächsten 14 Tage den Hof nicht verlassen, und es wird auch kein Fremdpferd reingelassen." Außerdem werde man die Tiere weiterhin aufmerksam beobachten. Aber Feldmann hofft, dass ihr Hof die Druse tatsächlich überstanden hat.

So wie ein weiteres Problem: Die Anfeindungen, denen die Unternehmerin sich ausgesetzt sah, haben nach der Berichterstattung über ihre Situation aufgehört. Sabine Feldmann hatte auf Anfrage der Rheinischen Post geschildert, dass wegen des Druse-Falls in ihrem Stall feindselige Kommentare im Internet und in Form von Anrufen bei ihr aufliefen. "Wir geraten in Verruf, als hätten wir uns die Druse freiwillig geholt", sagte sie wütend. Für sie war diese Entwicklung besonders empörend, weil sie selbst zuständige Stellen informiert und Pferdebesitzer und umliegende Höfe gewarnt hatte. Feldmann plädiert für eine Meldepflicht für die Krankheit.

Druse wird durch ein Bakterium ausgelöst. Sie ist hoch ansteckend und für die betroffenen Pferde sehr beschwerlich. Typischerweise vereitern die Lymphknoten, bis sie aufbrechen. Unter medizinischer Behandlung werden betroffene Tiere aber normalerweise wieder vollständig gesund. Die Ansteckungsgefahr ist auch deshalb so hoch, weil die Verbreitung nicht nur von Tier zu Tier stattfindet, sondern auch über kontaminierte Gegenstände oder, etwa beim Streicheln und Versorgen, durch den Menschen. Zudem können Tiere "Überträger" sein, die selbst gesund bleiben, aber das Bakterium in sich tragen.

(szf)
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