Geldern Neuer Veranstalter für Nikolaus-Markt in Sicht

Geldern · Harry Bruch organisiert einen atmosphärischen Weihnachtsmarkt in Ratingen. Das Mitglied der Düsseldorfer Schausteller-Dynastie signalisiert Interesse an Geldern für 2016. Zusammenspiel aller sei aber nötig.

 Zum Wohl! Harry Bruch aus der traditionsreichen Düsseldorfer Schausteller-Dynastie bestätigt sein Interesse am Gelderner Nikolaus-Markt.

Zum Wohl! Harry Bruch aus der traditionsreichen Düsseldorfer Schausteller-Dynastie bestätigt sein Interesse am Gelderner Nikolaus-Markt.

Foto: Achim Blazy

Teilweise Empörung, aber zumindest Enttäuschung hat der soeben zu Ende gegangene Nikolaus-Markt in Geldern hervorgerufen. Bürgermeister Sven Kaiser und die Spitzen der Fraktionen waren ebenso entsetzt wie das spärliche Publikum, dem die vorweihnachtliche Atmosphäre fehlte - ob bei den fehlenden Kunsthandwerker-Buden, der lieblosen Kulisse oder beim Gastro-Angebot (Döner, Asia-Wok). Neben den After-Work-Partys mit Live-Musik, für die der Werbering verantwortlich zeichnete, gab es so gut wie keine Highlights.

Dabei war in diesem Jahr erstmals ein Schausteller mit von der Partie, der genau weiß, wie ein atmosphärischer Nikolaus-Markt auszusehen hat. Harry Bruch von der Düsseldorfer Schausteller-Dynastie hatte in diesem Jahr mit seiner "Schwarzwald-Christel" den Ausschank von Glühwein & Co übernommen - für Veranstalter Ernst Rent & Event, dem laut mehrerer Beteiligter die Lust auf die Veranstaltung auf Gelderns Markt abhanden gekommen sein soll.

Warum also nicht ein Neuanfang mit dem Team um Harry Bruch, der den Ratinger Weihnachtsmarkt zu einem gelungenen Event hat werden lassen? "Interesse ist bei uns schon vorhanden", erklärt Bruch auf Anfrage. Doch gleichzeitig stellt er klar, dass er den Kollegen nicht einfach so eine Veranstaltung wegnehmen will. Was er nicht sagt: Beim Treffen auf dem Markt hat es längst erste Sondierungsgespräche gegeben. Und auch wenn Bürgermeister Sven Kaiser bekanntlich ein Gespräch mit allen Beteiligten für die Zeit nach Karneval angekündigt hat: Bruch & Co dürften sehr gute Chancen für 2016 haben.

"Natürlich hätte ich ein Thema für diesen Markt im Kopf, möchte das aber nicht verraten", erklärt Bruch mit Blick auf mögliche Konkurrenz noch nichts zu einem entsprechenden Konzept. Fest steht für ihn aber, dass es nicht möglich sein wird, viele Kunsthandwerker für einen solchen Markt zu begeistern. "Dafür ist die Stadt einfach zu klein, das muss man akzeptieren, wenn man nicht nur an einem Wochenende aktiv sein will", so der Düsseldorfer. Andererseits beweise die Gelderner Pfingstkirmes, wo er ebenfalls schon lange vertreten ist, dass auch in Geldern eine Menge geht. "Die Gelderner sind stolz und glücklich mit dieser Veranstaltung. Das müsste man doch auch mit einem kleineren Format wie dem Nikolaus-Markt hinkriegen können."

Zumal Bruch den Platz für "hervorragend" hält. Doch um - mit der erforderlichen Geduld - ein erfolgreiches Event auf die Beine zu stellen, das Gelderner und Gäste als ihren Treffpunkt beim Einkauf im Advent erkennen, müsse es ein Zusammenspiel aller Beteiligten geben. Mit der Stadt. Mit der Politik. Und mit Händlern und Marktbeschickern. Etwas mehr Advents-Ambiente (Deko/Beleuchtung) würde für Bruch allerdings auch dazugehören. Auf dem Markt sowieso. Aber auch auf angrenzenden Straßen.

(RP)
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