Issum Neuer Trend: Grillgut aus dem Automaten

Issum · An der Autobahnauffahrt Issum zur A 57 hat Thomas Ridder seinen Hofverkauf. Seit neuestem steht dort ein Gerät mit Fleisch, Soßen und Salat rund um die Uhr. Die Nachfrage ist riesig. Nach kurzer Zeit musste eine zweite Anlage her.

Thomas Ridder ist gerade an sonnigen Sonntagen mit dem Bestücken seiner Grillautomaten beschäftigt.

Thomas Ridder ist gerade an sonnigen Sonntagen mit dem Bestücken seiner Grillautomaten beschäftigt.

Foto: Seybert

Es ist Sonntag, die Sonne brennt. Allerbestes Grillwetter. Für Thomas Ridder bedeutet das, öfter mal nach Issum fahren und seinen Grillautomaten auffüllen. Vor sechs Wochen stellte er auf seinem Firmengelände an der Weseler Straße nahe der Autobahnauffahrt zur A 57 den ersten auf, Anfang des Monats den zweiten Automaten. Bestückt ist der mit Schweinebauch, Würstchen aller Art, Hähnchen, Salaten und Soßen. An so einem sonnigen Sonntag kann es sein, dass er acht bis neun Mal losfährt und die Automaten mit allem was das Grillerherz höher schlagen lässt, bestückt.

"Ich bin selber überrascht. Ich hätte nicht damit gerechnet", sagt er über den durchschlagenden Erfolg seiner Grillautomaten. Die Idee dazu hatte Ridder schon im vergangenen Jahr. "Das wäre vielleicht was. Von der Verkehrslage liegen wir ja günstig", überlegte er damals. Per Zufall habe er dann jemanden aus Köln kennen gelernt, der solche Geräte anbietet, die den technischen Standards mit Temperaturüberwachung und der Kassenabrechnung entsprechen.

Gesteuert wird alles über modernste Technik. Per Handy kann er die Bestände einsehen und weiß, was wann aufgefüllt werden muss. "Die Kunden halten mich ganz schön gut am Laufen", sagt er. Besonders viel sei am späten Sonntagvormittag los. "Dann ist die Entscheidung gefallen, ob man grillt oder nicht."

Manchmal werden aber auch um vier Uhr morgens Grillwürste gezogen. "Man wundert sich", sagt Ridder. Besonders beliebt: Hähnchensteaks und Tsatsiki. Der überraschende Erfolg führte allerdings ganz zu Beginn des Automatenverkaufs dazu, dass er am 30. April ein "total ausverkauft" verkünden musste.

Mitgeteilt hat er das seinen Kunden über Facebook. "Facebook ist immer aktuell, für jeden abrufbar", sagt Ridder. Er nimmt auch gerne Anregungen an. Zum Beispiel der Wunsch nach Veggiewürstchen, "der kam von Facebook" und dem kam er auch gerne nach. "Nach und nach wird die Sache runder", sagt er über Anfängerprobleme wie feststeckende Würstchenpakete oder fehlendes Wechselgeld. Wie die Wurstpakete im Automaten deponiert werden müssen, um problemlos rauszukommen, den Dreh hat er raus.

Demnächst soll neben Bargeldzahlung auch Paypal oder Zahlung per Kreditkarte möglich sein.

Auch wenn das Geschäft super läuft und manchmal sogar gleich fünf oder sechs Autos gleichzeitig mit grillhungrigen Menschen an der Weseler Straße 375 Halt machen - einen dritten Automaten will Thomas Ridder nicht anschaffen. Und er überlegt schon, was er in den Wintermonaten anbieten kann.

Ach so, eine Geschäftsidee hatte einer seiner Kunden noch. Um das Komplettpaket abzurunden, machte der den scherzhaften Vorschlag, ob man nicht direkt am Automaten auch noch einen Koch bekommen könnte, Fullservice sozusagen.

Für den Kevelaerer Daniel Bos ist der Grillautomat ein alter Hut. Im fünften Jahr bietet er die Produkte der Landmetzgerei auch über den Automaten an. Von April bis September ist sein Grillfleischautomat im Dauereinsatz. "Danach hat der Winterurlaub."

In seinem Automaten gibt es zwar kein Hähnchenfleisch, aber alle Klassiker wie Nacken und Bauchspeck und Käsewürstchen dürfen auch nicht fehlen. Soßen und hausgemachte Salate, die gebe es gleich nebenan im Pfeffergrill auf der Wember Straße neben der Mühle. "Ich mag es, wenn es Samstag regnet", nennt er sein liebstes Wetter. "Wenn dann Sonntag strahlend blauer Himmel ist, dann kommen die Leute auf die Idee: Jetzt grillen wir."

Gut, wer dann einen Grillautomaten in der Nähe hat.

(RP)
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