Rp-Serie Wegekreuze Und Heiligenhäuschen (40) Neuer Glanz am "südlichen Eingang von Kevelaer"

Geldern · An der Walbecker Straße in der Marienstadt entstand ein neues Sühnekreuz, das von Pfarrer Andreas Poorten geweiht wurde.

 Andreas Poorten, Pfarrer von St. Antonius Kevelaer, segnet das Sühnekreuz an der Walbecker Straße im Beisein zahlreicher Gläubiger und Nachbarn.

Andreas Poorten, Pfarrer von St. Antonius Kevelaer, segnet das Sühnekreuz an der Walbecker Straße im Beisein zahlreicher Gläubiger und Nachbarn.

Foto: Seybert

Kevelaer Wer aus Walbecker Richtung nach Kevelaer kommt, dem wird es aufgefallen sein, das irgendwas neu und doch irgendwie gleich ist. Das Wegekreuz an der Walbecker Straße am Bauernhof Baumanns ist neu, und doch ist es altvertraut, denn es ersetzt ein altes, wohl zum Ende des 19. Jahrhunderts errichtetes Sühnekreuz.

1888 berichtete das Kevelaerer Volksblatt davon, dass ein Jäger an der nahegelegenen "Grünen Stiege" umgebracht wurde. Daraufhin wurde das Sühnekreuz aufgestellt, wie Zeitzeugen berichteten. Über die Entstehung dieses Sühnekreuzes berichtete 1903 gar die Fachzeitschrift "Wild und Hund".

Das alte Kreuz hatte mehr als 100 Jahre Wind und Wetter getrotzt, dabei aber zunehmend an Glanz verloren. Zum Ende seiner Tage wurde es von einem Sturm umgerissen und Opfer von Vandalismus. Immer wieder wurde es auf- und notdürftig hergerichtet, aber letztlich schienen Fäulnis und Holzwürmer den Kampf zu gewinnen.

"Die Sorge, dass das Kreuz eines Tages umfällt und einfach entsorgt wird, ließ mich nicht ruhen", sagt Ernst Koppers, der in der Nähe des Sühnekreuz-Standortes aufgewachsen ist. "Als Kind dieser Nachbarschaft lag mir viel daran, dieses Glaubenszeichen für weitere Generationen zu erhalten." Koppers berichtet, dass er zunächst mit der heutigen Eigentümerin des Baumannshofes Rücksprache gehalten und sich dann auf die Suche nach ehrenamtlichen Helfern gemacht habe, um ein neues Kreuz zu errichten. Die zugesprochene Hilfe hat Koppers überrascht: "Alle Angesprochenen sagten uneigennützig zu, sich an den Arbeiten für ein neues Kreuz zu beteiligen."

Zu tun gab es viel. Ein neues Gebälk musste geschaffen werden, dessen Fundament natürlich auch gelegt werden musste. Eine Familie stiftete den Christuskörper aus Kunststoff, außerdem fanden sich mehrere Helfer für die Gestaltung des näheren Umfeldes - vom Roden der alten Bepflanzung über die Einfriedung des Standortes und die Pflasterarbeiten bis hin zur Spende von neuen Blumen.

Viel Arbeit, viele Helfer: Zahlreiche Menschen und Firmen konnten für finanzielle wie auch tatkräftige Hilfe gewonnen werden, seien es Nachbarn, Kevelaerer Unternehmen, Handwerker, der Musikverein Kevelaer oder die Stadtwerke. Koppers: "Nur durch die freundliche und spontane Hilfe vieler Menschen war es möglich, über weitere Jahre ein christliches Glaubenszeichen für unsere Nachwelt zu erhalten. Der ehrenamtliche Einsatz zur Erneuerung dieses Kreuzes war beachtlich", sagt Koppers voller Dankbarkeit.

Mitglieder der Nachbarschaften "Südbecker" (zusammengesetzt aus den Straßennamen Südstraße und Walbecker Straße) sowie "Lortzingstraße" haben zugesagt, künftig bei der Pflege des Kreuzes zu helfen. Und wer weiß, ob nicht auch der Jogger Rolf Sturme weiterhin ein wachsames Auge auf das Kreuz und seinen Blumenschmuck wirft. Sturme hatte oft Unkraut entfernt und die Beete erneuert. Zur Einweihung hatte Sturme auch das Dankeschön für die Helfer im Anschluss organisiert.

Nach der Einsegnung durch Andreas Poorten, Pfarrer von St. Antonius Kevelaer, hat der "Südeingang von Kevelaer", wie ihn Ernst Koppers nennt, nun wieder eine sehenswerte "Visitenkarte". Als Anerkennung für ihre ehrenamtliche Arbeit überreichte Ernst Koppers allen Helfern und Spendern eine Kerze mit dem Bild des neuen Sühnekreuzes.

(RP)
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