Geldern Neue Stadtarchivarin kommt am 1. Mai

Geldern · Yvonne Bergerfurth ist bald in der Villa Eerde. Die 33-Jährige freut sich auf Geldern, auf ein abwechslungsreiches Arbeitsfeld zwischen Forschung und Lehre und auf ihre Heimkehr: Sie stammt ursprünglich vom Niederrhein.

Noch lebt und arbeitet Yvonne Bergerfurth in Hamburg. Dort leitet sie das Archiv der Universität und ist in diesen Wochen damit beschäftigt, das Feld für ihren Nachfolger "aufgeräumt" zu hinterlassen. Und dann geht's nach Geldern: Am 1. Mai tritt sie ihre Stelle im Stadtarchiv an. Und zwar, wie nach der Bestandsaufnahme zur Situation der Einrichtung klar ist, wieder zum "Aufräumen".

Yvonne Bergerfurth freut sich darauf, und sie freut sich auf Geldern. "Die sehr guten und vielfältigen Bestände des Stadtarchivs Geldern reizen mich besonders", erklärt sie: "Von Urkunden aus dem 13. Jahrhundert bis hin zu digitalen Unterlagen, die alle für die Geschichte der Stadt und der Region bedeutsam sind."

Generell sei es in einem Stadtarchiv besonders spannend, durch "regionale Forschung, Arbeiten mit Schulklassen, Zusammenarbeit mit den einzelnen Stellen der Stadtverwaltung und natürlich auch mit den Kollegen in anderen Archiven", zählt sie auf. Die rheinische Archivlandschaft sei überhaupt sehr reichhaltig. Fazit: "Ich schaue also einer abwechslungsreichen Arbeit entgegen."

Dass sie mit dem Gelderner Archiv und seinen großen Mengen ungesichteten, ungeordneten Materials eine mittelgroße Mammutaufgabe vor der Brust hat, schreckt sie nicht. "Aufräumarbeiten gehören zu den Klassikern der Archivarbeit", stellt sie schlicht fest. Sie zitiert den Historiker Markus Friedrich. Der schrieb schon zur Situation in der frühen Neuzeit: "Personalentscheidungen - etwa die Einstellung eines neuen Archivars - scheinen oft nichts anderes als Reaktionen auf aktuelle Krisen- und Umbruchssituationen zu sein." Archivare, lässt er wissen, "waren zunächst einmal Krisenmanager". Die Taktik von Yvonne Bergerfurth für Geldern: "Ich werde Stück für Stück Verbesserungen anstreben. Nur so kann man eine große Herausforderung angehen." Wenn sie im Mai anfängt, will sie sich als erstes mit ihrem neuen "Reich", den Beständen, aber auch den Kollegen und den Akteuren in der Stadt vertraut machen. Und dann: die nächsten Schritte systematisch durchplanen. Mit der Organisation eines kleinen Archivs ist sie schließlich schon vertraut.

Für Yvonne Bergerfurth ist der neue Job auch eine Rückkehr nach Hause: "Ich bin in Kempen aufgewachsen, und meine gesamte Familie wohnt am Niederrhein."

In ihrer Freizeit entspannt sie beim Spazierengehen, beim Bummeln, sie trifft sich mit Freunden zum Ausgehen oder zum gemütlichen Plausch, und sie liebt es zu lesen.

(RP)
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