Kerken Neue Pläne für den Nieukerker Friedhof

Kerken · Fachausschuss gibt grünes Licht für die Umgestaltung. Mehr Bäume und Platz für mehr Grabstellen. Umsetzung soll bis Sommer erfolgen.

 Der Nieukerker Friedhof soll in Teilen neu gestaltet werden.

Der Nieukerker Friedhof soll in Teilen neu gestaltet werden.

Foto: Seybert (oben)/Grafik: Gemeinde

Im Jahr 1857 ist der Nieukerker Friedhof angelegt, 1885 erweitert worden. Um die rund 18.000 Quadratmeter große Anlage, deren alter, rund 12.500 Quadratmeter messender Teil denkmalgeschützt ist, an die Erfordernisse des 21. Jahrhunderts anzupassen, soll sie in Teilen neu gestaltet werden. Die entsprechende Planung dazu hat der Bau-, Umwelt- und Planungsausschuss einstimmig gebilligt.

Grundlage ist der Entwurf von Theo Güldenberg vom Sommer 2015. Planungsziel ist demnach zunächst der Erhalt der Strukturen des denkmalgeschützten Friedhofsteiles. Priorität hat die Förderung der Nutzung von freien Grabstellen. Einige freie Doppelgruften sind als Pflanzflächen für weitere Lebensbäume und Zypressen vorgesehen. Die gleichen Gehölze sind für die Erweiterungsfläche im Nordosten geplant, um das Erscheinungsbild insgesamt zu verbessern.

In einer Besprechung zwischen Fachplaner, Friedhofsgärtner, Gemeinde- und Ratsvertretern im Juni wurde die Planung auf den letzten Stand gebracht. Einigkeit bestand darüber, dass anonyme Sarg- und Urnenbestattungen entlang der Hecke zum Weinberg ermöglicht werden. Im Denkmalbereich darf es außer namentlichen Sargbestattungen künftig auch namentliche Urnenbestattungen geben. Voraussetzung ist aber, dass für Einzelgruften zwei Urnen, für Doppelgräber vier Urnen an einen Erwerber und so weiter vergeben werden. Ehemalige Doppel- oder Mehrfachgruften können entsprechend diesen Vorgaben neu aufgeteilt werden. Damit soll die aus Sicht der Denkmalpflege wichtige Wege- und Grabstruktur erhalten bleiben.

Im Anschluss an den Friedhofseingang am Weinberg sieht die Planung auf der Rasenfläche zur Linken einen Bereich ausschließlich für Kindergräber vor. Hier soll dem Abschiednehmen und der Trauer mit der ganzen Familie durch Heckenzeilen zum Weg hin ein separater Raum gegeben werden. Die Fläche gegenüber den geplanten Kindergräbern soll zunächst frei bleiben. Hier könnten Kolumbarien oder weitere anonyme Sargbestattungen möglich werden.

An der Hecke zum Weinberg sollen keine Denkmalgrabsteine aufgestellt werden. An den neu angelegten Weg für die Urnengräber soll ein zwei Meter breiter Rasen hin, damit sich dieser Streifen von der Wiese optisch abhebt. Im Denkmalbereich werden künftig Heckeneinfassungen vorgeschrieben. Steinplatten sollen nicht erlaubt werden.

Mehr Grabstellen werden durch die Umgestaltung entstehen. Zurzeit gibt es rund 220 freie Stellen. Durch die Planung kommen insgesamt 364 neue Grabstellen hinzu, von denen 30 laut Entwurf für Bepflanzungen benötigt werden. Somit wird der Nieukerker Friedhof künftig über 554 zu nutzende Grabstellen verfügen.

Ergänzende Maßnahmen sind vorgesehen. So sollen ansprechend gestaltete Zapfsäulen die vier Wasserstellen optisch aufwerten. In der Nähe der Parkplätze an der Leichenhalle wird es eine Pfandstation für Transportkarren geben. Nach dem Verlegen des Erdlagers vor das Bahngelände an der Feldstraße, wo es mit einem Gitterzaun gesichert werden soll, sollen an zwei Stellen Erdboxen aufgestellt werden.

Die Kostenschätzung beläuft sich auf insgesamt rund 76.000 Euro. Die Maßnahme soll laut Bürgermeister Dirk Möcking bis Sommer 2018 umgesetzt sein, falls der Rat die Mittel im Haushalt genehmigt.

(RP)
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