Geldern Neue Pläne: Fritten-Kämpfer Mulders wieder mit Imbisswagen

Geldern · Eric Mulders, der ebenso erbittert wie erfolglos für seinen Pommes-Wagen am Bahnhof gekämpft hat, hat neue Zukunftspläne. Und er hat tatkräftige Helfer. Unterstützer in Bayern haben seine Bemühungen im Internet via Facebook verfolgt. Jetzt haben sie ihm einen kleinen gebrauchten Imbisswagen geschenkt. Der steht schon in Geldern und wartet darauf, auf die Straße zu kommen.

"Wir gestalten den jetzt um", kündigt Mulders an. Und dann will er sich neue Standorte suchen. "Wo ich damit hin will, sind erstmal große Events", benennt er seine nächsten Schritte. Außerdem stehe er in Gesprächen über einen Stellplatz auf privatem Grund und Boden im Gewerbegebiet. Er könnte sich auch vorstellen, jeweils für einzelne Tage in der Woche durch die Gelderner Stadtviertel oder Ortschaften zu tingeln. "Und mir haben ein paar Städte rund um Geldern gesagt, dass ich ihnen willkommen bin", so Mulders weiter. Alles in allem sei er jetzt sehr zuversichtlich für die weitere Entwicklung seines kleinen Unternehmens.

Er erklärt, auch das laufende Insolvenzverfahren rund um sein kleines Unternehmen im Griff zu haben. "Ich habe den Insolvenzverwalter bei mir gehabt und alles klar geregelt. Mein Reisegewerbe geht weiter. Ich habe Gesamtschulden von 15.000 Euro, und die zahle ich ab", sagt er. Er habe dafür sechs Jahre Zeit, glaubt aber, dass er es schneller schaffen wird.

Bekanntlich war der Pommeswagen, mit dem er früher am Bahnhof stand, nicht sein Eigentum, sondern gemietet. Nach und nach liefen Schulden auf. Eric Mulders glaubt aber, dass er sich auch daraus selbstständig wieder herausgearbeitet hätte, wenn man ihn einfach am Standort gelassen hätte. Bis er wieder in den Betrieb starten kann, sei er jetzt auf Hartz IV angewiesen.

Der Beschluss der Politik, dass Imbissbuden wie die seine weder am Bahnhof noch sonstwo auf städtischem Grund dauerhaft bleiben sollen, hatte ihn schwer getroffen. "Ich hatte bis zuletzt gehofft auf ein bisschen Einsicht", so Mulders. Um über die Sache hinwegzukommen, suchte er Beschäftigung und Ablenkung. "Fünf Wochen lang habe ich ehrenamtlich gekocht beim Ferienlager Castra Nova." Nun sei er über den Rückschlag hinweg: "Jetzt ist es mir Schnuppe, mein Leben geht weiter. Ich bin zu alt, um mich darüber zu ärgern."

(szf)
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