Geldern Möbellager für die Jugend vor dem Aus

Geldern · Das Projekt "Jugendliche ins alte Möbellager am Holländer See" steht vor dem Niedergang. Der für Grundstücksfragen zuständige Ratsausschuss "für die Entwicklung des Niersparks" berät darüber am morgigen Dienstag, 16. Februar.

Der Vorschlag, den die Stadtverwaltung vorbereitet hat, lautet: Abriss des Gebäudes, Vermarktung des Grundstücks. Im Raum steht die Errichtung eines großen Getränkemarktes.

Die Stadtverwaltung beruft sich unter anderem auf Aussagen des Streetworkers Miroslaw Merdzik. Er hatte sich wie berichtet dagegen ausgesprochen, das alte Möbellager zum Treffpunkt für Jugendliche zu machen. Es gebe in der Stadt genügend Räumlichkeiten für die Jugendarbeit. Seine Botschaft: "Das, was wir hier zur Zeit haben - das reicht."

Viele Politiker glauben das zwar eigentlich nicht, sie nehmen durchaus noch Bedarf wahr. Ob die alte Möbelhalle dazu aber der geeignete Ort wäre, darüber gab es in der zurückliegenden Diskussion geteilte Meinungen. CDU und FDP waren davon jedenfalls nicht überzeugt. Angesichts dieses Stimmungsbildes wird ein Erhalt der Immobilie immer unwahrscheinlicher.

Enttäuscht zeigt sich daher Jörg Grahl (SPD). Er hatte während seines Wahlkampfes als Bürgermeisterkandidat dafür gekämpft, das Möbellager nicht nur für Jugendliche, sondern auch für die heimatsuchende DLRG und für weitere Nutzer wie Künstler oder Bands zu öffnen. "Das war eine Chance, für kleines Geld vielen unterschiedlichen Bevölkerungsgruppen und Generationen etwas zu geben", sagt er. Diese Gelegenheit werde nun wohl vertan. Und einen alternativen Standort, der ähnlich gute Voraussetzungen und Konditionen biete, gebe es nicht. "Ich bin da traurig", macht Grahl klar. Er wirft der Stadtverwaltung auch vor, sich mit seinen Ansätzen nicht genug befasst zu haben. Das Projekt sei "verwaltungsseitig in die Ecke gestellt worden".

Hoffnung dürfte bei einigen Nachbarn aufkeimen. Sie waren gegen einen Jugendtreff gewesen.

(szf)
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