Straelen Mobilheime aus Straelen für Flüchtlinge

Straelen · Die Firma Lacet liefert unterschiedlich große Gebäude an Kommunen am Niederrhein. Vor dem Hintergrund des starken Zustroms an Asylbewerbern wächst die Nachfrage enorm. Häuser können später anders verwendet werden.

Straelen: Mobilheime aus Straelen für Flüchtlinge
Foto: Gerhard Seybert

Not macht erfinderisch. Dieser Satz findet derzeit Anwendung bei Kommunen, die händeringend Unterkünfte für den ständig steigenden Zustrom an Flüchtlingen suchen. Eine besondere Idee hatten dabei beispielsweise Niederkrüchten und Kevelaer. Sie kauften kurzerhand Mobilheime beim Straelener Unternehmen Lacet.

Lacet-Betriebsleiterin Claudia Radermacher schilderte einige Hintergründe, wie es zu diesen Verkäufen gekommen ist und stellte die Firma vor. "Bereits Ende 2014 war die Gemeinde Niederkrüchten auf die Idee gekommen, bei uns Häuser zu kaufen", blickt die Betriebsleiterin zurück. Zweiter Käufer sei anschließend die Stadt Kevelaer gewesen. Mittlerweile verkaufen die Straelener zu diesem Zweck die beweglichen Häuser in ganz Nordrhein-Westfalen bis zur hessischen Grenze und sogar nach Schleswig-Holstein.

Für die Käufer haben die Mobilheime aus der Blumenstadt mehrerer Vorteile. Sie können in einer Art Bausatzsystem verschiedentlich erweitert werden. Die Fläche der kleinsten Version beträgt fünf mal 15 Meter. Die Grenzen sind nach oben hin offen. 22 bis 24 Menschen können in einem Haus mit beispielsweise vier Wohneinheiten untergebracht werden. Außerdem bekommen die Käufer auf Wunsch die Ausstattung gleich mitgeliefert. Weitere Service: Die Lacet-Mitarbeiter schließen die gelieferten Gebäude auch an die notwendigen Versorgungsleitungen an.

Immerhin sind derzeit 27 Mitarbeiter am Firmenstandort in Straelen mit dem Bau der Mobilheime voll ausgelastet. "Sollte dann doch einmal zu einem späteren Zeitpunkt der Flüchtlingsstrom abebben, können die Städte und Gemeinden ihre Heime schnell an einen anderen Standort versetzen und für andere Aufgaben nutzen, zum Beispiel für den Anbau eines Jugendheims", hebt Claudia Radermacher die Vorteile der Straelener Produkte hervor. Da die Heime in ihrer Größe und Ausstattung sehr unterschiedlich sein können, wollte die Betriebsleiterin zu den konkreten Preisen keine Auskünfte geben. Radermacher hebt in diesem Zusammenhang jedoch die gute Verarbeitung und die dadurch resultierende lange Haltbarkeit der Mobilheime hervor. Sie bezifferte die Lebensdauer auf mindestens 30 bis 40 Jahre.

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Große Hilfsbereitschaft am Dortmunder Hauptbahnhof

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Foto: dpa, mjh

Die Lacet Niederrhein GmbH entstand vor ungefähr zehn Jahren aus der Übernahme eines Unternehmens, das sich davor auch schon seit Jahren mit der Herstellung von Mobilheimen beschäftigte. Weil die Mitarbeiter des alten Unternehmens und ihre Fachkompetenz für das neue Unternehmen behalten werden konnten, verfügt Lancet jetzt über mehr als 30 Jahre Erfahrung im Mobilheimbau.

Im Laufe der Jahre haben sich die Straelener ganz auf den Bau von Mobilheimen für das mittlere und gehobene Marktsegment spezialisiert. Dadurch haben sie sich zum größten Mobilheimfabrikanten Deutschlands und einem der größten Mobilheimhersteller Europas entwickelt. Den größten Teil der Mobilheime produzieren sie für den nordeuropäischen Markt. Die wichtigsten Absatzmärkte sind Deutschland, die Niederlande, Belgien, die Schweiz und Österreich.

Wer weitere Informationen über die Mobilheime vom Niederrhein benötigt, kann sich unter www.lacet-niederrhein.de ausführlich informieren.

(RP)
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