Serie "die eigenen vier Wände" Mehrere Finanzierungsbausteine nutzen

Geldern · Die niedrigen Zinsen machen den Bau oder den Kauf einer Immobilie reizvoll. Ein gutes Fundament bilden Eigenmittel und das Netto-Einkommen. Außerdem können einige Fördermöglichkeiten genutzt werden. Die Absicherung nicht vergessen.

 Markus Winkelmann von der Sparkasse der Stadt Straelen rät Bauwilligen dazu, die Finanzierung ihres Hauses gut zu planen. Er hilft seinen Kunden dabei, die Finanzierung auf die eigenen Möglichkeiten abzustimmen.

Markus Winkelmann von der Sparkasse der Stadt Straelen rät Bauwilligen dazu, die Finanzierung ihres Hauses gut zu planen. Er hilft seinen Kunden dabei, die Finanzierung auf die eigenen Möglichkeiten abzustimmen.

Foto: Gerhard Seybert

GELDERLAND Die Bauzinsen sind auf Rekordtief, dafür verlieren Sparanlagen an Wert. Kein Wunder, dass die eigene Immobilie für viele attraktiver denn je erscheint. Doch niedrige Zinsen sind nicht alles, wenn es um den Erwerb von Wohneigentum geht.

Vielmehr stellt sich dem künftigen Eigenheimbesitzer eine Vielzahl von Fragen: Ist der Zeitpunkt des Immobilienerwerbs der richtige? Ist der Immobilienstandort in vorhandenen Baugebieten für den Erwerber persönlich der richtige? Soll es vielleicht doch eine Eigentumswohnung sein? Kann der Erwerb einer preisgünstigeren Gebrauchtimmobilie eventuell die bessere Entscheidung gegenüber einem Neubau sein? Kann der Immobilienerwerber gegebenenfalls durch handwerkliche Eigenleistungen den Traum der eigenen vier Wände verwirklichen? Und, und, und.

Bei allen diesen Überlegungen gibt es jedoch eine Gemeinsamkeit, nämlich die richtige Finanzierung der Immobilie. Eine fachliche und kostenlose Beratung durch den Finanzberater der Sparkasse kann hierbei der erste Schritt zum Eigenheim sein.

"Die Hausfinanzierung kostet so wenig wie nie zuvor. Dennoch sollte die Finanzierung gut geplant werden. Das zur Verfügung stehende Nettohaushaltseinkommen in Verbindung mit eventuell vorhandenen Eigenmitteln ist die Basis für alle Überlegungen zur Baufinanzierung. Angemessene Tilgungsvereinbarungen sollten bei diesem niedrigen Zinsniveau bei mindestens zwei Prozent, besser drei Prozent liegen", erläutert Finanzierungsexperte Markus Winkelmann von der Sparkasse der Stadt Straelen. "Jede Finanzierung ist hierbei individuell auf die Möglichkeiten abzustimmen", führt Winkelmann weiter aus.

Idealerweise sollten Eigenmittel von mindestens zehn bis 15 Prozent des Investitionsvolumens vorhanden sein, so der 35-jährige Sparkassenbetriebswirt. Wobei natürlich klar sei, dass junge Menschen zum Beispiel während des Studiums nicht in der Lage sind, entsprechende Rücklagen zu bilden. Doch da nach Abschluss des Studiums in der Regel immer noch die Aussichten auf ein späteres gutes Einkommen vorhanden sind, könne der Anteil der Finanzierung durch das Kreditinstitut entsprechend höher ausfallen.

Auch bei niedrigen Zinsen kommt eine nicht zu unterschätzende finanzielle Belastung auf die Bauherren oder Hauskäufer zu. Schließlich betragen die Kosten für den Neubau eines Einfamilienhauses in Straelen inklusive Grundstück rund 350 000 bis 400 000 Euro, gibt Winkelmann zu bedenken. Und dann soll ja noch Geld fürs tägliche Leben übrig sein. "Die monatliche Finanzierungsrate für die Immobilie sollte ein Drittel des Netto-Einkommens nicht übersteigen", rechnet der Fachmann vor. Und alles in allem sollte die Finanzierung spätestens nach 30 bis 35 Jahren abgeschlossen sein. Und auch für ältere Menschen, die sich eventuell eine seniorengerechte Wohnung zulegen, gilt: Spätestens mit Eintritt der Rente sollte die Tilgung des Darlehens Geschichte sein.

Neben dem Sparkassendarlehen können Bausparguthaben, zinsgünstige Finanzmittel der Kreditanstalt für Wiederaufbau (KFW), ein Wohnriestervertrag und Eigenleistungen beziehungsweise Eigenmittel zu einer nachhaltigen Finanzierung der eigenen Immobilie beitragen.

"Eine Verteilung auf mehrere Finanzierungsbausteine ist häufig günstiger, weil verschiedene Förderungen gleichzeitig genutzt werden können", rät der Baufinanzierungsexperte. Gemeinsam mit dem Sparkassenberater sollten zu dieser Finanzplanung auch insbesondere die Themen der Absicherung der Wohnimmobilie sowie bestimmter Schadensereignisse besprochen werden.

Deshalb empfiehlt es sich, zur Absicherung des Einkommens und Vermögens zumindest über eine Berufsunfähigkeitsversicherung und über eine Risikolebensversicherung nachzudenken. "Die Beratung zur Absicherung übernehmen wir ebenfalls gerne für unsere Kunden, so dass der künftige Eigentümer einen Ansprechpartner rund um die Immobilie hat", erklärt Winkelmann.

(RP)
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