Geldern Mehr Parkplatz fürs Hospital bis Sommer

Geldern · Das Gelderner Krankenhaus braucht dringend mehr Parkfläche. Jetzt werden die Pläne der Politik vorgelegt. Wenn die zustimmt, dann könnte das Problem bis zum Sommer 2017 aus der Welt sein. Dafür droht Verkehrslärm.

 Blick aus dem Krankenhaus aufs Gelände: Rechts hinten ist der alte Parkplatz, links ist - noch - Acker. Dort soll gebaut werden.

Blick aus dem Krankenhaus aufs Gelände: Rechts hinten ist der alte Parkplatz, links ist - noch - Acker. Dort soll gebaut werden.

Foto: Markus van offern

Die Parksituation am St.-Clemens-Hospital ist ein ständiges Ärgernis, und das seit Jahren. "Wir haben ein Riesenproblem, dass unsere Besucher, Patienten und Mitarbeiter lange kurven müssen, um einen Parkplatz zu finden", sagt Christoph Weß, Kaufmännischer Direktor der Klinik. Die Stiftung St.-Clemens-Hospital will daher anbauen: ein Areal mit 250 neuen Stellflächen dort, wo heute noch Ackerland ist. Die Pläne werden heute Abend im Bau- und Planungsausschuss des Gelderner Stadtrates behandelt.

Wenn sie wie angedacht umgesetzt werden, dann wäre Schluss mit der Sucherei. Die angepeilte Dimension sei "eine Größenordnung, mit der wir auch noch einen Puffer nach oben haben", erklärt Weß.

Eine andere Neuerung freut manchen vielleicht weniger: Das Parken, bislang gebührenfrei möglich, wird dann überall kostenpflichtig, sowohl auf dem alten als auch auf dem neuen Parkplatz am Hospital. Dafür werden die Flächen beleuchtet und video-überwacht. "Die Tarife stehen noch nicht fest", so Weß. Aber voraussichtlich wird es für die näher am Krankenhaus gelegene Ecke etwas teurer, auch für einerseits Kurzzeit- und andererseits Dauerparker denke man über passende Lösungen nach. Man sei, betont Weß, der Stiftung sehr dankbar für die Bereitschaft zum Bau. Bedenken gegen die Planungen wurden aus Gründen des Umweltschutzes laut. Die artenschutzrechtliche Untersuchung ergab aber nicht, dass das Gelände zum Schutze der Tierwelt unangetastet bleiben müsste. Es gebe "weder Biber noch Feldhamster", stellt Weß fest. Aber über das Regenwasser, das von der asphaltierten Fläche abfließt, wurde diskutiert: Wie und wo und auf welchen Flächen sollte es versickern? Zudem soll ein sieben Meter breiter Hecken-Streifen an zwei Seiten des Parkplatzes den Eingriff in die Natur kompensieren, und außerdem sollen Ausgleichsflächen, die die Stadt Geldern an anderen Standorten unterhält, dafür herangezogen werden.

Ein weitere große Sorge von Bürgern, aber auch seitens des Kreises Kleve, betrifft den zu erwartenden Verkehrslärm. "Durch die geplante Erweiterung der Stellfläche rückt der Parkplatz des Hospitals näher an die Wohnbebauung heran", stellt der Kreis Kleve in einer Stellungnahme fest. Betroffen sind die Anlieger im Bereich des Krankenhauses jenseits der Königsberger Straße. Bereits jetzt werde der für das Wohngebiet "maßgebende schalltechnische Orientierungswert" teilweise erreicht. Der neue Parkplatz sollte daher nachts nicht genutzt werden dürfen.

Das werde er aber auch nicht, heißt es dazu. Eine nächtliche Nutzung sei nicht geplant, das Areal könne nachts zum Beispiel durch Schranken geschlossen werden.

Bauherr für das Projekt ist das Kuratorium der Stiftung St.-Clemens-Hospital. Dort rechnet man mit Baukosten von knapp über einer Million Euro, finanziert durch Stiftungserlöse einerseits und ein Darlehen andererseits. Aus den zu erwirtschaftenden Parkgebühren soll in Zukunft wieder etwas Geld zurückfließen. Der Baustart ist, wenn die Politik den Plänen zustimmt, für Anfang 2017 angepeilt, die Bauzeit wird mit etwa drei Monaten angenommen.

(RP)
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