Geldern Marienschule: Ärger über die Stadt

Geldern · Probleme werden seit Jahren ignoriert, kritisiert der Förderverein.

Sehr verärgert hat man beim Förderverein der Kapellener Marien-Grundschule zur Kenntnis genommen, was die Stadtverwaltung zur Platznot in der Schule zu sagen hatte. "Seit 2011 hat die Stadt sich nicht bewegt", kritisiert die Vorsitzende Marion Holbeck. Schon im Schulentwicklungsplan von 2011 stehe, dass die Raum-Kapazitäten für die Nachmittagsbetreuung ausgeschöpft seien. "Da waren 23 Kinder im Ganztag", so Holbeck. Im kommenden Schuljahr sind es voraussichtlich 55. Die Schule hat mehrfach Raumbedarf angemeldet. Der städtische Dezernent Helmut Holla war zuletzt im Mai 2016 zu einer Begehung vor Ort. Und dennoch tue die Stadt so, als sei das Problem neu auf dem Tisch, meint Holbeck. "Da fühlt man sich hingehalten."

Wie berichtet platzt der Bereich für die Nachmittagsbetreuung an der Grundschule aus allen Nähten. Auch wird es nach den Ferien keine "Mensa" mehr geben, weil der Raum als Klassenzimmer gebraucht wird. Helmut Holla meinte aber, dass das Platzproblem sich im Vergleich zum laufenden Schuljahr nicht wesentlich verschärfen werde; auch jetzt seien schließlich schon etwa 50 Kinder in der Nachmittagsbetreuung.

"Ich vermisse eine strategische Ausrichtung", sagt Marion Holbeck dazu. Die Eltern wollen, dass sich an der Schule schnell etwas tut und gleichzeitig für zukünftige Entwicklungen vorausgedacht wird. Immerhin habe die Schule Erfolg mit ihrem Montessori-Zweig - einem im weiten Umfeld einzigartigen Angebot.

Die Bürger würden auch mitziehen, betont Holbeck: Der Förderverein hat angeboten, einen Lagerraum in Eigenleistung zur Mensa zu gestalten. Es gebe Unternehmen, die helfen würden. Das hat schon mal geklappt - so bekam die Schule neue Toiletten. Aber diesmal wollte die Stadt sich nicht darauf eingelassen, es gab Bedenken zu Gewährleistung und Bauvorschriften.

Zwar haben Ratsmitglieder bereits parteiübergreifend einen Anbau und eine Reihe von Modernisierungsmaßnahmen für die Marienschule beantragt. Aber bis das durch die politischen Instanzen gewandert ist, würde wieder viel Zeit vergehen, fürchtet Holbeck. "Ich erlebe Kapellen als eine funktionierende Gemeinschaft. Wenn sich eine Aufgabe stellt, setzen wir uns zusammen und überlegen wie wir die Situation meistern können", führt sie aus. "Genau deshalb bekommen wir viel bewegt." Das würde man gerne auch jetzt und gemeinsam mit der Stadt tun, "wenn man uns lässt".

(RP)
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