Geldern Löschzüge arbeiten Hand in Hand

Geldern · Feuerwehrleute aus Rheurdt und Sevelen übten für den Ernstfall. Das Szenario: Gasexplosion in einem Gehöft.

 Die Feuerwehren aus Rheurdt und Sevelen übten unter realen Bedingungen für den Ernstfall.

Die Feuerwehren aus Rheurdt und Sevelen übten unter realen Bedingungen für den Ernstfall.

Foto: Feuerwehr

Klingt dramatisch, ist aber zum Glück nur das Szenario einer Übung: Gasexplosion in einem Gehöft im Rheurdter Ortskern, elf Personen verletzt. Die Feuerwehren aus Rheurdt und Sevelen übten unter realen Bedingungen für den Ernstfall. Denn wenn es hart auf hart kommt, muss auch die nachbarschaftliche Hilfe laufen, daher finden diese groß angelegten Übungen bereits seit Jahren statt.

"Um den größtmöglichen Lerneffekt zu erzielen, werden die Begleitumstände so realistisch wie möglich gestaltet. Da das Übungsobjekt in naher Zukunft abgerissen wird, können wir sogar mit echtem Feuer arbeiten", berichtet Benedikt Vossen, einer der Hauptorganisatoren der Großübung des Löschzuges Rheurdt.

Umso größer war der Lerneffekt für die zwölf Atemschutztrupps aus beiden Löschzügen, da der erfahrende Realbrandausbilder Benjamin Bartoleit mit Tipps und Tricks zur Seite stand und die Teilnehmer bei ihrer schweißtreibenden Arbeit begleitete. So konnten nach etwa einer Stunde die umfangreiche Menschenrettung und auch die Brandbekämpfungsmaßnahmen mit der Meldung "Feuer aus!" abgeschlossen werden.

 Für eine realistische Wirkung sorgte die "Mimengruppe Südkreis": Sechs Mitglieder spielten Verbrennungsopfer und wurden mit authentisch aussehenden Verletzungen geschminkt.

Für eine realistische Wirkung sorgte die "Mimengruppe Südkreis": Sechs Mitglieder spielten Verbrennungsopfer und wurden mit authentisch aussehenden Verletzungen geschminkt.

Foto: feuerwehr

Zur Sicherheit der Übungsteilnehmer stand hinter dem Gebäude ein Löschfahrzeug mit neun Kameraden der Feuerwehr Aldekerk bereit, die jederzeit Hilfe leisten konnten. Es wurden Objektpläne des Baus erstellt und Rettungswegschilder im Gebäude angebracht. "Glücklicherweise ist es zu keiner Störung gekommen, so dass alle gesund die Einsatzstelle auch wieder verlassen konnten", so Einsatzleiter Matthias Rickers vom Löschzug Rheurdt.

Für eine realistische Wirkung sorgte auch die "Mimengruppe Südkreis": Sechs Mitglieder spielten Verbrennungsopfer oder betroffene Personen und wurden mit authentisch aussehenden Verletzungen geschminkt. Da mit echtem Feuer und Rauch gearbeitet wurde, galt es für die eingesetzten Feuerwehranghörigen, neben den Verletztendarstellern im Außenbereich zusätzlich vier versteckte Puppen im brennenden Gehöft zu finden, zu retten und zu betreuen.

Eine Einheit des Malteser Hilfsdienstes aus Kleve beteiligte sich ebenfalls an der Übung. Sie unterstützte die Feuerwehrangehörigen bei der Versorgung der verletzten Personen. So sah das Szenario aus: Als die Feuerwehrleute am fiktiven Einsatzort eintreffen, kommt ihnen eine aufgebrachte junge Frau entgegengelaufen. Sie berichtet hysterisch von einer explodierten Propangasflasche in dem Bauernhof, und dass alle Mitglieder ihrer Großfamilie verletzt und teilweise vermisst seien. Bei der Erkundung trifft der Einsatzleiter im Innenhof zwei um Hilfe rufende Personen auf dem Balkon an.

Im Anschluss fand eine "Manöverkritik" statt. Die Übungsbeobachter der Feuerwehr Kamp-Lintfort und der Leiter der Feuerwehr Rheurdt gaben ihre Eindrücke wider. "Es ist deutlich zu erkennen, dass sich die erfolgreiche jahrelange Zusammenarbeit immer weiter festigt und die Handgriffe auf beiden Seiten sitzen. Daher ist die Übung ein voller Erfolg", so Gemeindebrandinspektor Markus Jansen, Leiter der Feuerwehr Rheurdt.

Löschzugführer Matthias Rickers: "Ohne Hilfe ist eine solche Übung nicht zu organisieren. Daher danken wir ganz besonders allen Unterstützern."

(RP)
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