Wachtendonk Lkw-Fahrer fühlen sich trotz A 40-Überfall sicher

Wachtendonk · Angst? Nein, Helmut aus Dortmund hat keine Angst. Und erst recht nicht vor Polizeikontrollen. "Warum auch?", fragt er, an dem einen Ohr scheppert sein Mobiltelefon, das Gespräch ist noch nicht beendet.

Der Lkw-Fahrer macht Rast auf dem Parkplatz Tomm Heide. Von dem spektakulären Überfall nur wenige Stunden zuvor, hat er zu diesem Zeitpunkt noch nicht gehört.

Beute: PC-Teile für 900.000 Euro

Überhaupt ist Ruhe eingekehrt auf dem Autobahnparkplatz an der A 40, Fahrtrichtung Duisburg. Die Polizei ist schon lange abgerückt, Lkw-Fahrer steuern ihre Lastzüge über die links und rechts zugemüllte Zufahrt zu ihren Stellplätzen. Verbrecher, die als Polizisten verkleidet waren, hatten in der Nacht zu gestern einen Kleintransporter aus den Niederlanden überfallen und Computerteile im Wert von 900.000 Euro geraubt.

Die Täter machten sich aus dem Staub, als gegen 2.55 Uhr eine echte Streife der Autobahnpolizei auf sie aufmerksam wurde. Zwei in einem zweiten Wagen, einer zu Fuß. Den silbernen Audi mit aufgesetztem Blaulicht, den sie aus einem Autohaus im hessischen Korbach gestohlen hatten, ließen sie zurück.

Helmut hört jetzt auf zu telefonieren. Er ist sichtlich irritiert. Nein, so etwas sei ihm noch nie zu Ohren gekommen.

Helmuts Nachbar für ein paar Stunden ist ein Lkw-Fahrer aus Thüringen. Er ist mit leerem Hänger auf dem Weg zurück von den Niederlanden in seine Heimat. Geladen hatte er Baumaterialien. "Och, die Polizei kontrolliert mal mehr, mal weniger", erklärt er. Anfang 2007, so glaubt er sich erinnern zu können, sei der Thüringer das letzte Mal kontrolliert worden. "Ich lasse mir aber immer den Dienstausweis zeigen", sagt er. Können die kontrollierenden Beamten den nicht vorzeigen, mache er dicht. "Keine Chance", sagt er. So werde er es auch in Zukunft halten.

(RP)
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