Geldern Lieblingsplätze für Online-Reiseführer

Geldern · Niederrhein Tourismus GmbH und Partner mit neuer Idee: Einheimische und Gäste sollen ihre Lieblingsplätze in Wort und Bild in ein Online-Portal einstellen. Keine Werbeplattform, sondern eine individuelle Highlight-Sammlung.

 Tobias Schulze (mit Plakat) zwischen Rolf Gärtner und Sibylle Merretig vom "Lindenhof", daneben Markus Bremers, Daniela Flügen und Fee Knupp.

Tobias Schulze (mit Plakat) zwischen Rolf Gärtner und Sibylle Merretig vom "Lindenhof", daneben Markus Bremers, Daniela Flügen und Fee Knupp.

Foto: Settnik

Jeder findet den Archäologischen Park in Xanten toll, hat schon vom Museum Kurhaus in Kleve gehört oder von der Basilika in Kevelaer. Aber es gibt ungezählte Orte, die Ausflügler nicht kennenlernen, es sei denn, sie werden von Ortskundigen dorthin gelockt. Solche "Lieblingsplätze" sind es, die Niederrhein-Tourismus und die Partner der Gesellschaft suchen, um ein besonderes Internet-Portal aufzubauen. Unter "www.lieblingsplatz.niederrhein.de" kann ab sofort jeder ein Foto samt Erläuterungen von dem Platz einstellen, der ihm am Herzen liegt.

Im Pressegespräch erläuterte Tobias Schulze vom Niederrhein-Tourismus, was die Akteure sich ausgedacht haben. Unterstützt von Vertretern der Stadt Krefeld, vom Mönchengladbacher Marketing, dem Naturpark Schwalm-Nette und den Kreisen Kleve und Wesel fasste Schulze die Idee der Aktion "Local Emotion" zusammen. Ein sehr individueller Online-Reiseführer soll entstehen. EU und Land NRW unterstützen das auf drei Jahre angelegte Projekt mit einer Million Euro.

"Wir wollen uns als Niederrhein von anderen Regionen abheben. Gäste, die schon vor Ort sind und solche, die den Besuch erst planen, sollen Anreize entdecken, die ihnen sonst wahrscheinlich entgehen würden", sagt Schulze. Und: Sowohl Fremde, als auch diejenigen, die in der Region zuhause sind, können ihre Entdeckungen mit anderen teilen, indem sie Neues hochladen. Als besonderen Geck haben die Betreiber eine "Landmarke" aus Pappe entwickelt, die die Heimatreporter ins Bild halten können. Das ist dann sozusagen das Gütesiegel des Ausflugstipps.

Eine Weile hätten sie darüber nachgedacht, ob jeder eingehende Beitrag erst überarbeitet werden sollte, erzählt Markus Bremers, Inhaber der begleitenden Agentur "document 1". "Aber davon haben wir wieder Abstand genommen." Den Grund dafür erläutert Sibylle Merretig, Betreiberin des Gästehauses und Hofcafés "Lindenhof" in Kranenburg-Mehr. "Der Gast will sich ja wiederfinden. Wenn er etwas schreibt oder ein Foto einstellt, will er sicher gleich sehen, ob das auch geklappt hat."

Klar - sollte ein Beitrag mal gegen die guten Sitten verstoßen oder rechtlich anfechtbar sein, werden die Betreuer der Seite schnell einschreiten. Auch Werbung wollen sie nicht zulassen. "Wirte dürfen schon von ihrem idyllischen Platz unterm Apfelbaum schwärmen, aber nicht ihre Kuchenangebote einstellen", verdeutlicht Bremers. Vorrang hätten in jedem Fall die rein privaten Beiträge. Wer mag, kann über entsprechende Links auch die sozialen Medien einbeziehen, also seine Beiträge bei Facebook oder Instagram sichtbar machen. Wer es nicht so mit der digitalen Welt hat, wird auch gedruckte Varianten der (bis dahin hoffentlich umfänglichen) Sammlung erhalten können. Das Online-Portal ist schon jetzt nicht leer, sondern von seinen Betreibern mit den ersten Beiträgen versehen worden. Sibylle Merretig ist sehr gespannt auf das, was die Freunde des Niederrheins in Zukunft alles weiterempfehlen werden. Den Blick fürs Detail, das Gefühl für die besondere Location oder die unverwechselbare Atmosphäre einer Örtlichkeit hat sie bestimmt, schließlich sind ihr Hof-Café und die Hotelzimmer des "Lindenhof" genau dafür bekannt. Zahlreiche Gäste kämen mit Fahrrädern und erlebten auf ihren Touren Vieles, von dem sie anschließend erzählten. Künftig können sie es auch online aufschreiben und zeigen, damit noch viele andere Menschen etwas davon haben.

(RP)
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