Gelderland Lax: "Zwischenfruchtanbau wichtig für Umweltschutz"

Gelderland · Warum blühen die Felder mitten im Winter gelb und lila? Zurzeit blüht der Senf gelb und vor kurzem die Phacelia lilafarben. Mit so genannten Zwischenfrüchten sorgen die rheinischen Landwirte dafür, dass die Bodenstruktur verbessert wird, wichtige Nährstoffe in den Boden kommen und dieser vor Auswaschung von Stickstoff geschützt wird. "Zwischenfrüchte sind wichtig für den Acker. Ölrettich kann zum Beispiel bis zu 140 Kilogramm pro Hektar Stickstoff in Form von Nitrat wie ein Schwamm aufsaugen", erklärt Heinz Lax, Vorsitzender der Kreisbauernschaft Geldern.

"Zwischenfrüchte wirken sich positiv auf dem Humusgehalt aus. Im Herbst stehen die Flächen zudem in voller Blüte und bieten Schutz und Futter für Wildtiere", so der Vorsitzende. Mit Zwischenfrüchten könne man auf Hanglagen auch verhindern, dass die humusreiche obere Bodenschicht abgespült würde.

"In diesem Jahr werden alleine im Rahmen der Umweltschutzauflagen s mehr als 135.000 Hektar mit Zwischenfrüchten bestellt, die bis zum nächsten Frühjahr auf den Äckern bleiben", hebt Heinz Lax hervor. Hinzu kämen noch Zwischenfrüchte, die gezielt im Rahmen von Wasserkooperationen angebaut werden. Dieser Anbau wurde in besonderer Weise für den Gewässerschutz optimiert.

Ölrettich, Senf oder Phacelia seien die beliebtesten Zwischenfrüchte, aber auch Rauhafer, Leindotter, Sonnenblumen, Perserklee, Sommerwicke oder Buchweizen würden in den Mischungen je nach Standort und Hauptfrucht verwendet. Die meisten Zwischenfrüchte seien nicht winterhart. Daher frieren sie bei Minusgraden ab und bilden eine schützende Mulchauflage. Erst im Frühjahr würden die Pflanzenreste eingearbeitet, und damit stehe der gespeicherte Stickstoff wieder für Zuckerrüben, Sommergetreide und Mais zur Verfügung. "Zwischenfrüchte sind richtige Multitalente und helfen bei Gewässer- und Wildtierschutz", so Lax.

(RP)
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