Geldern Landrat Spreen: Gute Entwicklung fortsetzen

Geldern · Dem Kreis Kleve geht es gut: Er ist Zuzugsgebiet für junge und ältere Menschen, seine Bildungslandschaft ist vielseitig, Touristen kommen gerne her. Der CDU-Kandidat und Amtsinhaber will so weitermachen.

 Verena Rothbrust (links), Dr. Günther Bergmann, Landrat Wolfgang Spreen und Manfred Lorenz in der Klever "Parteizentrale".

Verena Rothbrust (links), Dr. Günther Bergmann, Landrat Wolfgang Spreen und Manfred Lorenz in der Klever "Parteizentrale".

Foto: Gottfried Evers

Ein Großteil der Stunde, die Landrat Wolfgang Spreen gestern für die Vorstellung seines "Wahlkampfes" (das Wort mag er nicht) aufbrachte, war der bisherigen Leistungsbilanz des Amtsinhabers gewidmet. Der CDU-Mann findet, dass der Kreis mit seinen 16 Kommunen durchweg gut aufgestellt ist. Zu wohnen, wo andere Urlaub machen, wo es eine ungewöhnlich dichte Bildungslandschaft gibt und so viel sozialversicherungspflichtig Beschäftigte wie noch nie (91 000) - das spreche doch für sich. "Sollte ich wiedergewählt werden . . .", begann Spreen seine Ausführungen - und kündigte die Fortsetzung der Dauerthemen an.

Wer Wolfgang Spreen, Dr. Günther Bergmann und Margret Voßeler als CDU-Landtagsabgeordnete oder Manfred Lorenz als Wahlkampfleiter in den folgenden Wochen an irgend einem Stand oder bei einer Veranstaltung treffen wird, darf den Kandidaten und seine Parteikollegen gerne nach allem fragen, was ihn interessiert, ermunterte Spreen. Das Team, zu dem auch Koordinatorin Verena Rothbrust aus dem Wahlkreisbüro zählt, hat Vieles von dem, was die Wähler wissen sollten, auch aufgeschrieben. Nachzulesen ist es, wie Bergmann aufzählte, in einem inhaltsreichen Flyer, auf einem kurz gefassten DIN-A4-Blatt und im Internet (CDU Kleve, Facebook). Zu dem "Blumenstrauß an Wahlkampfelementen" (Bergmann) gehören typische Give-aways wie Einkaufswagen-Chips, Kuli und Gummibärchen, aber auch "Neumodisches" wie I-Pad-Cleaner. Fotos auf den Werbemitteln zeigen den amtierenden Landrat in zahlreichen beruflichen Lebenssituationen: in Gesprächen am Hafen Emmerich (der durch erheblichen CDU-Einsatz vom Land demnächst wohl höherrangig eingestuft wird), am Flughafen (dem seine überregionale Bedeutsamkeit weiterhin nicht zuerkannt wird), an der Hochschule Rhein-Waal - an deren erstaunlicher Entwicklung kein Zweifel besteht. Spreen hat sich beim Selfie-Knipsen mit Kindern ablichten lassen und auch im niederrheinischen Acker: ein Landrat für alle.

Natürlich bleibt der Kandidat mit viel politischer und Verwaltungserfahrung im Kreis auf Fragen keine Antworten schuldig. Zum Beispiel die nach der weiteren Flughafenfinanzierung. Die kürzlich veröffentlichte Mitteilung, wonach die EU-Kommission die bisherige Finanzierung des Airport Weeze für marktgerecht und wettbewerbsrechtlich unbedenklich hält, unterstützt seine Argumentation. Der Flughafen biete weit mehr Arbeitsplätze, als man je hoffen durfte und bringe (in diesem Jahr) 1,8 Millionen Menschen zu über 50 Destinationen.

Ein anderes großes Thema, das auch Spreen nicht für problemlos hält: der Ärztemangel im Kreis. "Wir sind froh, dass zwei Kinderarztpraxen in Rees und Kevelaer in jüngere Hände übergeben werden, aber der Mangel bleibt - auch und insbesondere bei den Hausärzten." Er als Landrat werde weiter "alles tun, um die Probleme möglichst klein zu halten.

Stolz ist Spreen auf die Berufskollegs - auf das NRW-größte in Kleve und auf das ganz neue in Geldern. Ebenfalls könne sich die Versorgung mit U-3-Plätzen sehen lassen; im Bereich des Kreisjugendamts seien die Kita-Plätze für die Eltern zudem auch noch besonders günstig. 5300 Studenten und einige hundert Beschäftigte an der Hochschule seien ohnehin echte Werbung für den Kreis Klee. Weil auch die vieldiskutierte Inklusion ein Bildungsthema ist: da solle man doch bei den Landtagswahlen "richtig wählen", merkte Spreen leicht erregt an. Der Kreis hätte die gut funktionierenden Förderschulen der Vergangenheit gerne erhalten. Nun hätten die Eltern immerhin noch die Möglichkeit, ihr behindertes Kind in eines der drei geschaffenen Zentren zu schicken. Oder an eine Regelschule mit viel zu wenig Sonderpädagogen - wofür das Land verantwortlich ist.

(RP)
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