Straelen Landgard startet Spargelsaison zu Ostern

Straelen · Das Gemüse ist am Niederrhein rund vier Wochen früher auf dem Markt als im vergangenen Jahr. Preise konstant bis leicht erhöht.

Spargel ist zum Kultgemüse avanciert, alljährlich warten Gastronomen und Verbraucher gespannt auf den Startschuss in die Saison, denn Spargel liegt in der Verbrauchergunst bei deutschem Gemüse ganz vorn. Seinen Spargelkonsum deckt der deutsche Konsument zu 86 Prozent aus heimischer Erzeugung.

"Das ist eine tolle Bestätigung und ein gutes Beispiel für Regionalität, Qualität und Geschmack von Gemüse aus Deutschland - ganz einfach 'Deutschland schmeckt'", erklärt Armin Rehberg, Vorstandsvorsitzender von Landgard, der Gartenbau-Vermarktungsorganisation mit Sitz in Herongen. Dank des milderen Wetters wird der Spargel aus dem Rheinland und vom Niederrhein bereits in der Osterwoche erhältlich sein und damit rund vier Wochen früher als im vergangenen Jahr. Ihm folgt der Spargel aus den übrigen deutschen Anbauregionen.

Noch früher ist der Spargel aus dem sogenannten verfrühten Anbau erhältlich. Hier helfen Folienabdeckungen, die Sonnenwärme zu speichern und so das Wachstum der zarten Stangen anzukurbeln. Je gleichmäßiger und schneller das Wachstum des Spargels, umso milder sein Geschmack.

2015 wurden fast 114.000 Tonnen Spargel geerntet. Zwei Drittel der Erntemengen wurden in Niedersachsen (25.200 Tonnen), Bayern (18.400 Tonnen), Nordrhein-Westfalen (18.000 Tonnen) und Brandenburg (15.300 Tonnen) erzeugt. Die Spargelwurzeln bilden bei strenger Kälte - die in diesem und im vorigen Winter bekanntlich ausgeblieben ist - deutlich mehr Triebe als bei höheren Temperaturen. Aufgrund der zu erwartenden leicht geringeren Erntemenge wird nach Angaben von Landgard mit konstanten bis leicht höheren Preisen gerechnet. Einen Einfluss auf den Preis wird voraussichtlich auch die weitere Anpassung der Mindestlöhne haben, die zu steigenden Produktionskosten im Vergleich zum Vorjahr führt. 2015 bezahlte der Konsument für deutschen Spargel im Handel durchschnittlich 6,56 Euro pro Kilogramm.

Der Spargelanbau ist in den meisten Regionen nach wie vor reine Handarbeit. In einigen Betrieben, die Spargel auf großer Fläche anbauen, wie vor allem in Brandburg, Sachsen und Sachsen-Anhalt, werden inzwischen zusätzlich moderne halb- oder vollautomatische Erntemaschinen eingesetzt. Dabei können bis zu zwölf Erntereihen in einem Arbeitsgang gleichzeitig bearbeitet werden.

Da in diesem Verfahren jedoch stark unterschiedliche Längen geerntet werden, ziehen viele Betriebe nach wie vor die aufwändigere Ernte von Hand vor, mit der die höchste Erntequalität erzielt werden kann. Denn der Spargelstecher erkennt an den Rissen in der Erde, in denen die Spargelstange sich den Weg nach oben gebahnt hat, den optimalen Erntezeitpunkt.

Die Erzeugergenossenschaft Landgard mit ihren insgesamt 3200 Mitgliedsbetrieben ist einer der größten deutschen Spargelvermarkter und bietet Spargel aus und in vielen deutschen Regionen an. Die meisten Landgard-Erzeugerbetriebe liegen im Rheinland und in Westfalen, dabei handelt es sich vornehmlich um historisch gewachsene kleine bis mittlere Betriebe. Großflächig anbauende Mitgliedsbetriebe liegen in den östlichen Bundesländern.

Nach Angaben der Agrarmarkt Informations-Gesellschaft (AMI) wird in Deutschland Spargel im Ertragsanbau auf 20.595 Hektar Fläche angebaut, das entspricht einer Flächenausweitung im Vergleich zu Vorjahr um 2,3 Prozent. Laut dem Statistischen Bundesamt ist Spargel damit flächenmäßig die Nummer eins im deutschen Gemüseanbau.

Deutschland ist europaweit zum größten Anbieter avanciert. In unserem Land hat der private Verbraucher im Jahr 2015 durchschnittlich 2,18 Kilogramm frischen Spargel pro Haushalt eingekauft. Dabei steigt der Anteil des Grünspargels weiter, und auch der Anteil des Bio-Spargels ist leicht gestiegen und lag im Jahr 2015 bei rund sechs Prozent mit einem etwa 30 Prozent höheren Preis.

(RP)
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