Straelen Landgard mit Rekord

Straelen · Der Gartenbauvermarkter mit Sitz in Herongen erzielt 2016 das beste Ergebnis in seiner Firmengeschichte. Der Umsatz der Erzeugergenossenschaft steigt um über sechs Prozent.

 Vorstandsvorsitzender Armin Rehberg.

Vorstandsvorsitzender Armin Rehberg.

Foto: kla

Ausgesprochen gute Nachrichten hatten gestern Landgard-Vorstandsvorsitzender Armin Rehberg und Aufsichtsratsvorsitzender Bert Schmitz zu verkünden. Der Gartenbauvermarkter aus Herongen blickt auf das beste Geschäftsjahr der Firmengeschichte. 2016 erzielte die Erzeugergenossenschaft ein Umsatzwachstum von 6,5 Prozent auf mehr als 1,9 Milliarden Euro. "Damit liegen wir deutlich über dem Gesamtmarkt", stellte Rehberg fest.

Rekorde oder sehr gute Werte gibt es bei allen wichtigen Kennziffern. Das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) als Indikator der operativen Ertragskraft ist mit 55 Millionen Euro nach dem Rekordwert des Vorjahres (54,2 Millionen Euro) noch einmal verbessert. Das operative Geschäftsergebnis (Ebit) ist mit 28,6 Millionen Euro (2015: 27,6 Millionen Euro) das beste der Landgard-Geschichte. Auch das Ergebnis vor Steuern (EBT) lag mit 7,2 Millionen Euro um 2,2 Millionen Euro über dem Vorjahr und damit erneut über Plan.

Die Sanierung ist laut Rehberg geschafft. Das liegt nicht zuletzt daran, dass sich Landgard auf sein Kerngeschäft konzentriert. Statt wie einst 106 befinden sich jetzt nur noch 56 Gesellschaften im Konsolidierungskreis. Die Bankverbindlichkeiten wurden weiter gedrückt, das Eigenkapital erneut aufgestockt. Auch das seien Zeichen für die kontinuierliche Gesundung.

Die positive Entwicklung wurde von beiden Sparten getragen. Das Geschäftsfeld Obst und Gemüse schaffte in den vergangenen beiden Jahren Umsatzzuwächse von 33 Prozent und war damit überdurchschnittlich gut. Das Segment Blumen und Pflanzen erreichte 2016 trotz schwieriger Wetterbedingungen ebenfalls erneut Zuwächse.

Die Veiling Rhein-Maas hat sich im dritten Jahr hintereinander besser entwickelt als die mit ihr durch ein Joint Venture verbundene Flora Holland. Vermutungen, das liege daran, dass in den Niederlanden nicht mehr so sehr an der Uhr versteigert, sondern online vermarktet werde, kommentierte Schmitz so: "Wenn dem so ist, ist das die Entscheidung der Flora Holland."

Gegen den Branchentrend wuchs Landgard auch bei den Mitgliederzahlen. Ihre Zahl wuchs auf jetzt insgesamt 3148. Rund 2600 Betriebe produzieren in Deutschland, 275 in den Niederlanden, 96 in Dänemark, 65 in China, 43 in Österreich. Trotz Internationalisierung "ist die deutsche Produktion unser Motor und Herz", betonte Rehberg. In Deutschland liege die Kernregion im Westen, doch Landgard erlange mehr und mehr nationale Bedeutung.

2017 werde ein herausforderndes Jahr. Die ersten fünf Monate brachten eine weiterhin positive Umsatzentwicklung. Dabei wurde der laut Rehberg durch das Wetter für die ganze Branche katastrophale April durch die guten Zahlen von März und Mai gemildert.

Ebenso wie für die Geschäftszahlen gab es von der Vertreterversammlung große Zustimmung zur neuen Struktur ab 1. Juli. Altersbedingt scheidet Karl Voges aus dem Vorstand aus. Ihm folgt Markus Schürholz, der sich vor allem um den Finanzbereich kümmert. Mit Dirk Bader und Labinot Elshani gibt es zwei neue Generalbevollmächtigte für Blumen und Pflanzen beziehungsweise Obst und Gemüse.

(RP)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort