Geldern Kultourbühne verkauft mehr Abos

Geldern · Jugendliche fürs Theater zu interessieren ist ausgesprochen schwierig. Kinder jedoch kommen sehr gerne ins Kastell, und auch die Abos im Erwachsenenbereich können sich sehen lassen: 224 Stück, 35 mehr als im Vorjahr.

Die Schauspielsaison ist zu Ende - auch in Goch bleibt der Theatervorhang der Kastell-Bühne für die Zeit der Sommer-Monate geschlossen. Anlass für Hermann-Josef Kleinen, den Leiter der Kultourbühne, mit der Rheinischen Post über die zurückliegende Spielzeit zu reden. Und die Bürger auf die kommende Saison neugierig zu machen. Was Kleinen freut: "Wir haben in der abgelaufenen Spielzeit 35 Abos mehr verkauft als im Jahr zuvor. Insgesamt hatten 320 erwachsene Einzelpersonen ein Abonnement für unser Angebot, hinzu kamen 224 Abos fürs Kindertheater." Gerade das Kindertheater liegt den Gocher Kultur-Verantworlichen am Herzen. Stücke für Jungen und Mädchen im Kinder- und Grundschulalter werden meist sehr gut angenommen. "Zusammen mit dem freien Verkauf haben wir oft 350 bis 400 junge Gäste in den einzelnen Vorstellungen", sagt Kleinen. Schon seit Jahren wurde allerdings (außerhalb von Schulveranstaltungen) Jugendlichen kein Angebot mehr gemacht - das Interesse war in früheren Jahren einfach zu gering. "Ganz aufgegeben haben wir das Thema aber nicht; wir überlegen, wie wir an die jungen Leute vielleicht doch wieder heran kommen könnten", erklärt der Leiter der Kultourbühne.

Gute Kontakte und Gespräche mit Lehrern der weiterführenden Schulen würden dafür sogen, dass recht regelmäßig ein Stück nach Goch geholt werden könne, das gerade auf dem Lehrplan steht - meist sind das Klassiker. "Dann brauchen die Schulen nicht nach Krefeld oder Mönchengladbach zu fahren", weiß Kleinen. Wobei solche Ausflüge zusätzlich durchaus auch vorkommen. Ein auswärtiges Theater hat für die Schüler natürlich auch seinen Reiz.

Schwierig für die Kultourbühne wie für viele Vereine: Durch den offenen oder gebundenen Ganztag fehlt vielen Kindern und Jugendlichen nachmittags die Zeit für "Extras" wie Theater und Konzerte. "Wir reagieren darauf eben, indem wir geeigneten Ensembles anbieten, vormittags im Rahmen einer Schulveranstaltung aufzutreten. Außerdem finden die Kinder-Stücke oft am Wochenende statt." Künftig sollen vermehrt lokale Ensembles wie das Laienspiel "Zickzack" aus Pfalzdorf engagiert werden.

Insgesamt hatten die Veranstaltungen der Kultourbühne in der abgelaufenen Saison 14 000 Besucher. Neben Kinder- (3500) und Erwachsenen-Theater (3000 Gäste) sind in dieser großen Zahl allerdings auch die Teilnehmer an Musikveranstaltungen, Lesungen, Kabarett, Open-Air-Konzerten und sogar Radtouren enthalten. Ein "Bonbon" steht noch in diesem Sommer an: Die Mozart-Oper "Zauberflöte" am 30. August im Park. Bei gutem Wetter dürfte auch dies - wie "Nabucco" vor zwei Jahren - ein Erfolg werden.

Und danach beginnt schon fast die neue Saison. "Marlies Flören und Lutz Dennstedt buchen gerade die Stücke für die kommende Spielzeit. Ich bin sicher, dass die Auswahl aus Boulevard, Krimi, Sprechtheater und Klassischem wieder gut ankommen wird, denn die Kollegen haben ihre Ohren immer an den Besuchern", lobt Kleinen.

Wie immer wird es ab Herbst Café-Konzerte im Langenberg-Zentrum geben und natürlich auch wieder eine Stringtime für begabte Musiker in den Osterferien. "Wie schon in den vergangenen Jahren laden wir auch wieder zu besonderen öffentlichen Konzerten ein", verspricht Kleinen.

(RP)
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