Issum Kraut, Körbe und Kontakte in Issum

Issum · Der Hubertusmarkt lockte mit Leckereien, alten Schätzchen beim Trödel und innovativen Produkten. Die Rahmenbedingungen waren nicht ideal. Doch historische Handwerkskunst und engagierte Vereine machten es wett.

 Schon die Kleinsten dürfen in Issum ans Steuer, zumindest bei der Trecker-Ausstellung. Die Familie Wagner genoss gestern den Hubertusmarkt.

Schon die Kleinsten dürfen in Issum ans Steuer, zumindest bei der Trecker-Ausstellung. Die Familie Wagner genoss gestern den Hubertusmarkt.

Foto: seybert

Das Wetter zeigte sich beim Hubertusmarkt der Werbegemeinschaft Issum gestern nicht von seiner besten Seite. Und laut einigen Gästen umfasste der Markt weniger Stände als gewohnt. Dennoch war Issum gut besucht, und es gab einiges zu erleben.

So zeigten zahlreiche Handwerker ihr Können. Stefan Reith, Flechtwerkgestalter oder schlicht gelernter Korbflechter aus Kerken, stellte an seinem Stand einen selbst entwickelten Trolley für den Transport von Kaminholz her: "Ich will hier präsent sein, mit den Leuten sprechen, das alte Handwerk zeigen. Natürlich ist auch der Verkauf wichtig, aber nicht in erster Linie", sagte er. Neben traditionellen Produkten wie Körben und Hundekörbchen bot er Reparaturarbeiten an und hatte sein Sortiment um Innovatives erweitert. Neben dem Trolley zog eine 2,70 Meter hohe Garten-Dekosäule die Blicke auf sich: "Die ist sogar beleuchtet."

Vor Ort waren auch viele Vereine, um zu informieren und zu unterhalten. Die beiden Issumer Bruderschaften St. Katharina und St. Nicolai boten die Möglichkeit, mit einem Lasergewehr zu schießen. Schützenbruder Simon Bruns verdeutlichte: "Wir wollen hier zeigen, was wir machen und warum. Wir wollen auch gerne neue Mitglieder werben." Fenja Baltes ergänzte: "Ich mag das Familiäre der Bruderschaft, den Zusammenhalt und das Vereinsleben. Wir wollen zeigen, dass wir eine große Familie sind."

Um Information und Aufklärung ging es auch Gregor Jockweg vom Hegering Geldern/Issum mit der "Rollende Waldschule". Gerne erzählte er von den in der Region wild lebenden Tieren. Dabei räumte er mit Vorurteilen auf, zum Beispiel dem, dass das Abnehmen der Tierbestände Schuld der Jäger sei: "Wir wollen, dass darüber gesprochen wird, was wir als Jäger machen. Meistens hegen wir die Tiere, nur ganz selten jagen wir sie", betonte Gregor Jockweg. Es seien "schwere Zeiten für Wildtiere".

Aber auch wer ausschließlich zum Einkaufen nach Issum gekommen war, kam auf seine Kosten. Neue Waren gab es an vieln Ständen und beim verkaufsoffenen Sonntag des Einzelhandels. Eine Haushaltsauflösung, der Second-Hand-Laden und ein Hoftrödel boten ältere Schätzchen.

Auch die kulinarischen Genüsse kamen nicht zu kurz. Frisch geräucherte Forellen, Püfferchen, Waffeln, Hirschgulaschsuppe und mehr füllten hungrige Mägen. Viele Leckereien konnten mit nach Hause genommen werden. Jörg Freiherr von Schenk zum Beispiel verkaufte unter anderem Produkte der Issumer Krautfabrik Prang: "Wir haben sechs verschiedene Krautsorten, angefangen bei Rübenkraut bis hin zu verschiedenen Apfelkrautsorten plus Pflaumenmus." Ein musikalisches Rahmenprogramm und weitere Aktionen rundeten das Issumer Angebot stimmungsvoll ab.

(ym)
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