Issum Kollwitz-Schule: Das Ende einer Ära

Issum · 50 Jahre war die Hauptschule in Sevelen ein fester Bestandteil in dem Ort. Damit ist jetzt Schluss: Nach den Ferien wird es sie nicht mehr geben. Aber vorher verabschiedet sich die Schule heute mit einem Fest. Alle Ehemaligen eingeladen.

Issum: Kollwitz-Schule: Das Ende einer Ära
Foto: Käthe-Kollwitz-Schule

Generationen von Schülern haben in der Käthe-Kollwitz-Schule gelernt, Freunde gefunden, ihren Abschluss gemacht. 1966 hat die Schule den Betrieb aufgenommen - damals noch unter dem Namen Sankt-Antonius-Schule. 50 Jahre später schließt sie ihre Türen wieder, ehe "facettenreich" übernimmt (die RP berichtete mehrfach). Weil in den vergangenen Jahren immer weniger Schüler an den Burgweg gekommen sind.

Doch vor dem Aus wollen sich die Schüler und Lehrer aus Sevelen verabschieden. Heute feiert erst vormittags der Entlassungsjahrgang seinen Schulabschluss. Zum 50-jährigen Bestehen und gleichzeitig zur Auflösung der Schule lädt sie alle Schüler, Ehemaligen und Interessierten zum "Varieté" ein. Ab 14.30 Uhr singen die Schüler auf der Bühne zum Beispiel Lieder, führen verschiedene Tänze auf - etwa einen chinesischen Schirmtanz und Line Dance - und präsentieren in einer Modenschau die typischen Jugendmoden aus den vergangenen fünf Jahrzehnten. "Das geht von Elvis, Rock'n'Roll über Hippie mit entsprechender Musik zu Gruftis, Mini-Rock und Fußballtrikos - wegen der Europameisterschaft. Natürlich immer etwas auf die Spitze getrieben", erzählt Mathelehrer Hans-Willi Schmitz.

Issum: Kollwitz-Schule: Das Ende einer Ära
Foto: Käthe-Kollwitz-Schule

Er kümmert sich maßgeblich mit um Aufbau und die Organisation des Festes. 41 Jahre hat er an der Schule unterrichtet und kennt viele Ehemalige noch persönlich: "Die Gesichter erkenne ich nicht immer sofort, aber beim Namen fällt dann der Groschen". An die vielen Schüler, die vielen Erlebnisse und auch an die Lehrer der 50 Jahre erinnert in den Fluren der Schule für das Abschiedsfest eine Ausstellung.

Jeder Abschlussjahrgang ist hier mit Bild vertreten - die neueren sogar mit Klassenbucheinträgen. Schmitz: "Als wir die aufgehängt haben, haben die Schüler angefangen zu suchen, wo denn ihre Eltern auf den Fotos sind." Die Schule war immerhin ein halbes Jahrhundert fester Bestandteil in Sevelen, viele Ehemalige wohnen noch da, in Issum oder in der Nähe. Dass diese Ära nun zu Ende geht, findet nicht nur der Mathelehrer schade: "Das ist eine schöne Zeit gewesen, aber ich werde jetzt zum Ende keine Tränen vergießen." Auch in der Turnhalle, wo das Abschiedsfest stattfindet, werden Bilder gezeigt. Von der Grundsteinlegung der Schule im Jahr 1964 bis hin zum letzten Abschlussjahrgang.

Zum Abschied hält der Schulleiter der Hauptschule in Sevelen am Samstag eine Rede zum Ende der Ära, ebenso Bürgermeister Clemens Brüx und sein Vorgänger Gerhard Kawaters. Abends gibt es bis 20.30 noch eine Schüler-Disco. Der DJ, der sich um die Musik kümmert, ist ehemaliger Schüler der Kollwitz-Schule. Durch das Programm vorher führen die aktuellen Schüler. Auf der Bühne sorgen sie für Unterhaltung, und hinter den Kulissen arbeiten die drei Achtklässler Andreas Deckers, Mika Eickmans und Lutz Peerenboom. Sie sorgen dafür, dass immer das richtige Bühnenbild da ist, damit das Programm läuft und treten auch selbst mit einem "Jump Style" auf. Seit gut einem halben Jahr sind die Drei dafür im Einsatz. "Es ist stressig und anstrengend, aber es macht auch Spaß", erzählt Andreas. Nach den Ferien geht für sie ihre Schullaufbahn an der Geschwister-Scholl-Schule in Geldern weiter. Dahin wechseln auch viele der Lehrer, einige gehen aber auch an die Gelderner Sekundarschule. Aber vorher wünschen sich die Schüler und Lehrer, dass viele Besucher und Ehemalige zum Abschiedsfest kommen, in Erinnerungen schwelgen und die Schule noch einmal groß feiern.

(RP)
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