Geldern König Arthur und seine Ritter im Park

Geldern · Spätrömische Festspiele im Museumpark Orientalis bei Berg en Dal. Viel Programm für die ganze Familie. Spektakuläre Militär-Shows sind nichts für schwache Nerven. Authentisch, aber für die Zuschauer harmlos.

Speere und Pfeile fliegen übers Feld, Ritter mit Kettenhemden, bunten Schildern und Helmen stürmen aufeinander zu, Schlachtrufe donnern durch die Luft: vom 28. Juli bis zum 2. August verwandelt sich der Museumpark Orientalis in ein riesiges, spätrömisches Ritter-Spektakel. Das traditionsreiche Freilichtmuseum entführt seit seiner Gründung im Jahr 1911 entlang authentischer Dörfer und Landschaften in biblische Zeiten, zur gemeinsamen Wiege von Judentum, Christentum und Islam. Doch bei den "Spätrömischen Festspielen" Ende Juli geht es nicht ganz so friedliebend zu: Dann sorgen Statisten und Schauspieler für tumultartige Szenen, wenn sie die Ära König Arthurs zum Leben erwecken. Angst haben muss aber natürlich niemand - alles nur "Spiel".

Dass ausgerechnet der Museumpark Orientalis zum Schauplatz der römischen Festspiele wird, ist nicht ganz zufällig: Über mehrere Jahrhunderte hinweg hinterließen Römer ihre Spuren in der Region in und um Nimwegen. In römischen Zeiten wurde hier sogar ein Äquadukt errichtet, das von der Gemeinde Berg en Dal über die Siedlung Heilig Landstichting und durch den heutigen Museumpark Richtung Nimwegen führt.

Im fünften Jahrhundert fiel schließlich das Römische Reich in Westeuropa. Die römischen Legionen blieben jedoch bestehen - und ihre Mitglieder entwickelten sich zu den ersten Rittern weiter. Zu dieser Zeit entstanden die ersten Legenden rund um den geheimnisvollen König Arthur und die Ritter der Tafelrunde. Die Entwicklung von spätrömischen Legionären hin zu diesen frühmittelalterlichen Rittern steht bei den "Spätrömischen Festspielen" im Museumpark Orientalis im Mittelpunkt.

Authentisch gekleidete Darsteller aus den Niederlanden, aus Deutschland und England nehmen die Besucher mit auf eine Zeitreise. Eine zuverlässige Versorgung von Seiten der Regierung gab es zu jenem Zeitpunkt nicht mehr, daher trugen die römischen Heere meist eigene Kleidung anstelle von Uniformen. Auch übten die Männer in der Regel einen Zweitberuf - zum Beispiel als Schmied oder Arzt - aus, da sie von ihrem Soldatendasein nicht leben konnten. Während der Festspiele erhalten die Besucher einen Einblick in Leben und Alltag der spätrömischen Legionäre: Statisten zeigen altes Handwerk, üben sich im Bogenschießen, Speer und Plumbata werfen und trainieren für die große Feldschlacht. Am Wochenende (Samstag und Sonntag jeweils von 12 bis 16 Uhr) zeigen sie außerdem bei spektakulären Militärshows ihr Können.

Der Museumpark Orientalis ist in diesem Jahr bis zum 1. November dienstags bis samstags von 10 bis 17 Uhr und sonntags von 11 bis 17 Uhr geöffnet. Die Eintrittspreise betragen sechs Euro für Kinder im Alter von vier bis 15 Jahren und 9,50 Euro für Jugendliche ab 16 Jahren und Erwachsene. Für Kinder bis drei Jahre ist der Eintritt frei. Ein Familienticket (zwei Erwachsene und zwei Kinder) ist für 25 Euro erhältlich.

Weitere Informationen auf www.museumparkorientalis.de, Telefon 0031 24 3823110.

(RP)
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