Wirtschaftsförderung Kreis Kleve Und Rp Präsentieren Serie "bauen & Wohnen" (13) Klare Linien für Bauen mit Glas

Geldern · Die Neumann GmbH erweiterte ihre Zentrale in Kevelaer-Twisteden. Das Architekturbüro Dalman setzte auf den Altbau eine weitere Etage mit vielen Fenstern und gläserner Fassade. Innenarchitekt Hans Lindemann entwarf die Innenräume.

Wirtschaftsförderung Kreis Kleve Und Rp Präsentieren Serie "bauen & Wohnen" (13): Klare Linien für Bauen mit Glas
Foto: Evers Gottfried

Kreis Kleve Die Treppe schwebt. Leicht liegt sie licht im Zentrum des Gebäudes, wirkt immatriell, wie ein großer leuchtender Lichtschacht. Doch die Leichtigkeit täuscht. Die Konstruktion mit den gläsernen Stufen, die zwischen gläserne Wände in gläserne Wangen gesetzt sind, ist stabil wie eine Betontreppe. Und wiegt nicht viel weniger. "Wir haben das statisch genau untersuchen lassen", sagt Werner Neumann, Seniorchef von Neumann Farbe und Glas, ein Unternehmen mit Niederlassungen in Kevelaer, Emmerich und Bedburg-Hau.

Für die Zentrale in Kevelaer-Twisteden hat Neumann jetzt einen neuen Verwaltungsbau errichten lassen, der all das zeigt, was man mit Glas heute bauen kann: Außenfassade, jene lichte Treppenanlage, Schallschutzwände aus Glas, Türen, die dicht schließen, mattweiße Schranktüren. Daneben stehen farbige Wände, die mit einer Glasscheibe komplett in jedem beliebigen Farbton gehüllt werden können, in Nasszellen eine Alternative zur Fliesenwand bilden ebenso, wie in der Küche hinter der Spüle. Neumann zeigt, dass er jedes beliebige Dekor auf die Glaswand bringen kann, dass Glas so stabil ist, dass man auch Sanitärgegenstände daran hängen kann. Vor allem zeigt sein Neubau, dass es sich lohnt, gute Architektur zu errichten, statt auf Vorschläge aus dem Baukasten zurückzugreifen: Es ist ein Aushängeschild geworden.

Wirtschaftsförderung Kreis Kleve Und Rp Präsentieren Serie "bauen & Wohnen" (13): Klare Linien für Bauen mit Glas
Foto: Evers Gottfried

"Wir wollten ein Gebäude, das zeigt, was wir können: Neue geklebte Fassaden aus Glas, die die geforderten Wärmedämmwerte erfüllen, Einbauten aus Glas - alles, was wir im Programm haben", sagt er. Der Handwerker beauftragte die Architekten Josef Dalman und den Innenarchitekten Hans Lindemann, beide aus Kevelaer. Dalman sollte auf einen bereits vorhandenen eingeschossigen Bau aus dem Jahr 1994 eine Verwaltungsetage setzen. Dem Architekten gelang ein homogener, moderner Bau mit einem zurückgenommenen Erdgeschoss und einem darauf stehenden, leichten Obergeschoss, das über die Fläche des Erdgeschosses herausschaut.

"Wir haben die Fassade des Untergeschosses aufgewertet, die Dämmung verbessert und darauf das Obergeschoss gesetzt", sagt Dalman. Weil der Altbau nur bestimmte Lasten aufnehmen konnte, musste (und wollte) man licht und leicht bauen. Offenheit zeigt das große Fensterband mit den heruntergezogenen Brüstungen. Ohne großen Schnickschnack - und gerade deshalb gelungen - ziehen darüber und darunter petrolfarbene Glasfassadenbänder klare Linien.

Gleich hinter dem aus profillosen Glasflächen vorgezogenem Eingang empfängt den Besucher eine Theke voller Glasbrocken, die wie Karfunkelsteine hinter Glas beleuchtet werden. "Eine tolle Idee des Innenarchitekten - wir hatten das Material, er die Idee", sagt Neumann mit Blick auf den Tresen.

Neumann, der den Betrieb aus einem Glaser und Malerbetrieb aufgebaut hat und inzwischen Aufträge in der ganzen Bundesrepublik hat, weiß in der Nachfolge seine Söhne hinter sich und hat bereits Enkel, die das Handwerk erlernen. Der Betrieb ist also noch über Generationen gesichert. Deshalb müsse er auch nach vorne denken, sagt Neumann. Der Neubau soll seinen Kunden zeigen, wie das, was möglich ist, umgesetzt aussehen kann. Das ging aber nur mit einer individuellen Planung, erklärt Neumann. Die Bauaufgabe war nicht einfach: In den Bestand auf einem Altbau eine neue Etage zu errichten. "Stahl-Glas-Bau haben wir natürlich im Repertoire, und hier bot sich das ja auch an", sagt Architekt Dalman. Wichtig sei bei dieser Bauaufgabe gewesen, das Gebäude in den Bestand einzupassen, das abfallende Gelände aufzunehmen und gleichzeitig alle Brandschutz und Wärmedämmmaßnahmen einzuhalten, erklärt der Architekt.

Derweil hatte der Innenarchitekt die Aufgabe, zu zeigen, wie man imGebäude-Inneren Glas verbauen kann. Vom Schallschutz bis zum Möbel. So dass, das war die Forderung von Neumann, er jedem in seinem Geschäft vorführen kann, wie diese Dinge im Alltag funktionieren.

Das wird Neumann auch am Tag der Architektur, 25. und 26. Juni 2016, zeigen. Dann der Bau an der Kuhstraße 3 geöffnet: am Samstag, 25. Juni, 10 bis 16 Uhr, und am Sonntag, 26. Juni 10 bis 16 Uhr.

(RP)
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