Geldern Keine VdK-Sprechstunden mehr in Geldern

Geldern · Der Sozialverband VdK bietet keine Sprechstunden mehr in Geldern an. Viele Jahre lang lief die Sozialberatung im Rathaus, zuletzt immer am ersten und am dritten Dienstag im Monat. Und sie war sehr gefragt; erst im Jahr 2015 hatte der VdK deshalb die Beratungszeiten verlängert.

Robert Walter, Geschäftsführer des VdK-Kreisverbandes, erklärt den Schritt nun: "Schon lange haben wir im VdK-Kreisverband darüber nachgedacht, wie wir unser doch sehr umfangreiches und personal-, zeit- und kostenintensives Sprechstundenangebot straffen und zugleich flächendeckend erhalten könnten." Der Verband habe dazu die Besucherströme untersucht und den Einzugsbereich der Standorte überprüft. Im Kreis Kleve gibt es rund 7050 Mitglieder. Mit Anlaufstellen in Aldekerk, Geldern, Kevelaer, Goch und Kleve habe man fünf Sprechstundenorte gehabt, "die jeweils zwischen zehn bis 15 Kilometer auseinander liegen", so Walter.

"Entscheiden mussten wir uns zwischen Aldekerk und Geldern, eine Entscheidung, die uns nicht leicht gefallen ist", erläutert er. Man habe dabei berücksichtigt, dass Aldekerk auch das ,Umland' mit Wachtendonk und Straelen bedienen könne. Und die Mitglieder aus Geldern könnten nicht nur nach Aldekerk, sondern auch nach Kevelaer ausweichen und hätten mit Goch und Rheinberg in etwa 24 Kilometer Entfernung weitere erreichbare Angebote.

Mit der Neuorganisation habe man vor allem vermeiden wollen, dass die Gesamtzeit der Sprechstunden im ganzen Beritt gekürzt werden müsste. Gerade angesichts der hohen Besucherzahlen: "Es mussten bei übermäßigem Andrang immer wieder einmal Ratsuchende abgewiesen und auf andere Sprechstundenorte verwiesen werden", so Walter. Letztendlich seien die Zeiten mit der Neuordnung sogar "geringfügig" ausgeweitet worden.

In Duisburg, wo der VdK 7500 Mitglieder hat, wurden zwei Sprechstundenorte aufgegeben, so Walter weiter: "Es gibt in Duisburg statt fünf nur noch drei Sprechstundenorte." Im Kreis Wesel mit gut 11.500 Mitgliedern fällt die Sprechstunde in Xanten weg, "weil wir gesehen haben, dass Xantener Mitglieder sehr gut nach Wesel und Rheinberg wechseln konnten" - das hätten sie auch in der Vergangenheit schon getan. Im Kreis Wesel gebe es jetzt noch vier Sprechstundenorte. "Der Einzugsbereich der Sprechstunde in Wesel reicht - nebenbei bemerkt - von Hamminkeln über Schermbeck bis nach Hünxe, und die Mitglieder dort sind es seit langem gewohnt, die entsprechenden Wege zu ihrer Sprechstunde zurückzulegen", führt Walter aus. Die Verantwortlichen hätten sich "die Entscheidung wahrlich nicht leicht gemacht und um Verständnis bei den betroffenen Ortsverbandsvorständen geworben", betont er. "Wir denken, dass wir nach wie vor flächendeckend und ortsnah für unsere mittlerweile mehr als 26.000 Mitglieder hochwertige Sozialberatung anbieten." Während der vergangenen sechs Monate, in denen man zunächst aus Personalnot, später wegen der Neuplanung Sprechstunden nicht mehr leisten konnte, habe es seitens der Mitglieder viel Verständnis und Zustimmung gegeben und nur vereinzelt Kritik. "Wir planen dennoch, nach etwa einem Jahr zu prüfen, ob nachjustiert werden muss", verspricht Walter.

(RP)
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