Kerken Keine Temposenkung auf der B 9

Kerken · Ortstermin mit Kreis und Polizei verlief für die Anlieger enttäuschend. Die Behörden sehen keinen Handlungsbedarf.

 Ganz nah fahren die Autos und Lkw an den an der Ampel wartenden Kindern und Erwachsenen vorbei. Tempo 50, wie von den Anliegern vorgeschlagen, ist aus Sicht von Kreis und Polizei nicht erforderlich.

Ganz nah fahren die Autos und Lkw an den an der Ampel wartenden Kindern und Erwachsenen vorbei. Tempo 50, wie von den Anliegern vorgeschlagen, ist aus Sicht von Kreis und Polizei nicht erforderlich.

Foto: Arnulf Stoffel

Enttäuschende Nachrichten gab es in der Kerkener Ratssitzung am Mittwoch für die Aldekerker, die um eine Verkehrsberuhigung an der B 9 kämpfen. Der Ortstermin mit der Straßenmeisterei Geldern und der Polizei hat vergangene Woche stattgefunden. Wie die Verwaltung nun mitteilte, gibt es aus Sicht der zuständigen Behörden keine Notwendigkeit, dort das Tempo zu senken und den Anregungen der Bürger zu folgen.

Zur Vorgeschichte: Birgit Terschluse und weitere Anlieger in Aldekerk setzen sich dafür ein, auf den rund 600 Metern vom Autohaus Karth an der Rheinstraße bis zur Aral-Tankstelle die Geschwindigkeit auf der B 9 von 70 auf 50 zu senken. Denn das Passieren der B 9 gehöre dort für viele Kinder zum täglichen Weg in den Kindergarten und in die Schule. "Tempo 50 auf diesem Abschnitt ist dringend geboten", sagten auch Dorothea Shahin sowie Karl-Heinz und Jutta Kleinmanns unserer Redaktion. Dorothea Shahin beobachtet immer wieder, dass gerade morgens zur Schulwegzeit "gerne gehetzt" werde, dann, wenn die Autofahrer zur Arbeitsstelle unterwegs sind. Und Lastwagen, die von der B 510 rechts auf die B 9 abbiegen, nähern sich mit ihren Reifen wartenden Fußgängern mitunter bedrohlich. Alles in allem "habe ich Angst da beim Übergang", brachte es Jutta Kleinmanns von der Friedrichstraße auf den Punkt. Sie wartet oft mit dem Fahrrad auf Grün und fürchtet, dass mal ein vorbeibrausender Lkw ihr Vorderrad touchiert.

Knallhart dagegen das Urteil der Behörden: Es gebe keinen Handlungsbedarf. Nach Angaben der Polizei weise die Unfallstatistik für diesen Bereich keine Auffälligkeiten aus. Der entscheidende Unterschied zu Rahm, wo die B 9 auf voller Länge auf Tempo 50 reduziert ist und auch regelmäßig Geschwindigkeitsmessungen stattfinden, sei, dass in Aldekerk keine Anliegergrundstücke direkten Zugang zur Bundesstraße hätten. Die aus Sicht der Anlieger gefährliche Sogwirkung der großen Lkw sehen die Behördenvertreter auch nicht. Besonders schwere Lkw dürften sowieso nur Tempo 60 fahren, hieß es in er Ratssitzung, wo Frank Kittelmann das Ergebnis referierte. Der Ortstermin war vereinbart worden, nachdem die BVK das Thema in den Rat getragen hatte und Bürgermeister Dirk Möcking das Gespräch gesucht hatte. Weitere Reaktionen gab es in der Ratssitzung nicht, die Kommunalpolitiker nahmen die Ausführungen der Verwaltung stillschweigend zur Kenntnis.

(RP)
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