Issum Kabarett-Trio in der Herrlichkeitsmühle

Issum · Die "singenden Leerer" aus Kalkar machten in Issum Station. Seit 30 Jahren unterhalten die drei Männer. Zu ihrem Programm gehören Anspielungen auf die große Politik ebenso wie das Beleuchten von alltäglichen Szenen.

 Stephan Weber, Ulrich Rosinski sowie Dr. Günther J. Bergmann stellten ihr Programm in der Issumer Herrlichkeitsmühle vor. Als "singende Leerer" griffen sie eine breite Themenpalette auf.

Stephan Weber, Ulrich Rosinski sowie Dr. Günther J. Bergmann stellten ihr Programm in der Issumer Herrlichkeitsmühle vor. Als "singende Leerer" griffen sie eine breite Themenpalette auf.

Foto: Markus van Offern

"Weil sie so schön ist", meinte Freddy Voortmann, Vorsitzender des Fördervereins Herrlichkeitsmühle, "trägt die Mühle diesen Namen". Er freute sich über die vielen Besucher zum fast "traditionellen" Kabarettabend "Kultur vor Ort" am Tag der deutschen Einheit in der Herrlichkeitsmühle. "Toll, dass die Mühle so voll ist".

Zum zweiten Mal gab es dort einen regionalen Kabarettabend, diesmal mit den "Singenden Leerern" aus Kalkar. "Niederrhein-Kabarett" nennen Stephan Weber, Ulrich Rosinski und Landtagsabgeordneter sowie CDU-Kreisvorsitzenden Dr. Günther J. Bergmann ihr Feuerwerk aus Sprachwitz, a-cappella-Gesang und Satire. In Anspielung auf die Weiblichkeit meinte das Trio, könnte es doch auch "Fraulichkeitsmühle" heißen. Weitere Pointen um den Bürgermeister oder die anwesende Landtagsabgeordnete Margret Voßeler verstanden allerdings nur Insider.

"Es ist die Herzlichkeit, die uns seit 30 Jahren verbindet", meinten die Kalkarer, die in ihrem Programm auch die Klinik in Bedburg-Hau einbezogen. Die satirischen Lebensbegleiter sind Lästermäuler, für die der Alltag ein Kuriosum und somit Stoff für ihre Parodien ist. Dazu gehörte der Anruf beim Callcenter der Telekom inklusive Kundendienst und die anschließende Vertröstung von einer Warteschleife in die andere.

Die drei Männer streuten zahlreiche umgetextete Lieder ein: "Hello Dolly" oder "Wochenend' und Sonnenschein". Zum Thema Griechenland ergänzten sie "Griechischer Wein... ist der letzte Trost auf Erden". "Früher trug man Eulen nach Athen, heute Euros", erklärte Bergmann. "Weiße Rosen aus Athen" wurden somit zu "Neue Euros nach Athen", "Keine Steuern in Athen" und später in anderem Zusammenhang "Weißblechdosen voll Arsen".

Ein bekanntes Kinderlied wurde ebenfalls "umfunktioniert" in "Es schwirrt ein Fi-Fa-Funktionär in unserm Kreis herum". ",Made in Germany': Da ist jetzt der Wurm drin", ist als Witz allerdings schriftlich besser zu verstehen. Ein "Leckerbissen" in doppelter Bedeutung war Bergmanns Lebensmittelausflug nach Holland. "Das ist das Land, wo die Fritten wachsen und die Kühe den Käse schon im Euter tragen", meinte er mit perfektem holländischem Akzent. "Bitterballen schmecken so wie sie heißen". Mit einem Potpourri von Evergreens der guten Laune, die sie für die Zuschauer der Sicherheit halber ins Deutsche übersetzten, verabschiedete sich das Trio "singend". Den Rock'n'Roll-Hit "Tutti Frutti" verwandelten sie in "Alle Früchte, o Rudolf".

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