Issum Issums Ortsmitte wird zur Kunstgalerie

Issum · Zur dritten Kunst-Tour begrüßte Thomas Bierschenk vom Kulturkreis auf dem Platz An de Pomp die Künstler und weitere wenige Besucher. Die stellvertretende Bürgermeisterin Iris Lischewski-Schmetter dankte besonders Gabi Bergund für die Organisation. Diese war Ansprechpartnerin für die fast 20 Künstler. In den Holzhütten auf dem Platz An de Pomp stellten sechs Kulturschaffende ihre Werke aus: Monika Bänsch (Bildhauerin), Stephanie Lenders (Ölmalerei), Mareile Kaltenberg (Papier- und Stoffdruck), Ruth Smitmans (Glasmalerei) Alfons Thesing (Holzskulpturen), Christa Ziegler (Keramikkunst). Andere waren in historischen Stätten der Gemeinde verteilt.

 Anna Soppe zeigte in der Synagoge ihre Maltechnik, die sie unter Zuhilfenahme eines Reisebügeleisens umsetzt.

Anna Soppe zeigte in der Synagoge ihre Maltechnik, die sie unter Zuhilfenahme eines Reisebügeleisens umsetzt.

Foto: Gerhard Seybert

Wer den Rundgang chronologisch ablief, startete mit der katholischen Kirche St. Nikolaus. Hier erzählten die Werke von Ilse Klein ihre eigene Geschichte. Ihre dynamischen Großformate, die "aus dem Bauch heraus" entstanden sind, passten zu diesem Rahmen: Adam und Eva, Arche Noah, Maria und Josef. Gabriele Kremer zeigte im "Kapellenräumchen" vier kürzere Videosequenzen auf tänzerischer Basis. Die Goldschmiede von Ortwin Vitten in der Alten Küsterei wurde durch die Bilder von Marlies Deutskens bereichert. Ihre "Erinnerungen" sind hauptsächlich Meereslandschaften der Insel Juist. Anna Soppe ließ sich in der Synagoge über die Schulter schauen. Die Besucher waren von ihrer Kunstform Enkaustik begeistert und fasziniert. Es ist eine künstlerische Maltechnik, bei der mit Hilfe eines Reisebügeleisens in Wachs gebundene "Farbpigmente" auf Karten oder Papier aufgetragen werden.

Im eigentlichen Betraum erzählte Benn Pit van Lück unter der Überschrift "Ein Kind aus Issum" in Gedichten und Geschichten aus seiner furchtbaren Kindheit. In der Herrlichkeitsmühle hatte Silvia Michelbrink viel Platz für ihre intuitive Prozess- und abstrakte Landschaftsmalerei als moderne Abwandlung einer alten Freskotechnik, die sie ausschließlich mit Naturmaterialien entstehen lässt.

Ingrid Lohmann-Küppers hatte in der evangelischen Kirche ihre abstrakte Kunst zum Thema Licht und Schatten in Acryl auf Leinwand ausgestellt. Marlies Blauth hatte daneben ihre geometrischen Arbeiten. Außerdem präsentierte sie ihren Gedichtband "Zarte Takte tröpfelt die Zeit" sowie ihren Ausstellungskatalog "Unterwegs".

Ebenfalls zwei Künstler beherbergte das Weiße Häuschen. Hubert Engels hatte seine großen, farbenfrohen Werke draußen in die Bäume gehängt. Sein Sternzeichenbanner bedeckte das Dach des Backhäuschens. Über Studien der asiatischen Kalligraphie setzt Gabriele Hesse mit schwarzer Tusche ihre feinen Spuren, die an Wellen erinnern, um. Ihre reduzierten Serien-Werke drücken "Weniger ist mehr" aus, weshalb das Weiße Häuschen kurzerhand ziemlich leergeräumt werden musste.

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