Issum Issumer Bauhof muss im Winter Rasen mähen

Issum · Der wahrscheinlich wärmste Dezember in Nordrhein-Westfalen seit Jahrzehnten, mit dem wärmsten Weihnachtsfest, an das die Wetteraufzeichnungen erinnern, hat Einfluss auf die Vegetation. Das beobachten alle, die einen eigenen Garten haben. Auswirkungen in noch wesentlich größerem Maße hat das milde Wetter auf die öffentlichen Grünflächen.

"Momentan müssen sogar unsere Sport-Rasenplätze immer wieder mal gemäht werden", berichtet der Leiter des Issumer Bauhofs, Markus Weyers. Bei Temperaturen ab etwa zehn Grad wächst das Gras nämlich jahreszeituntypisch munter weiter. Lägen die Werte bei etwa null bis fünf Grad, wäre dagegen Ruhe.

Die Fachleute der Gemeinde müssen darauf achten, dass das Gras nicht zu hoch wird. Denn das würde die Ausbreitung eines Pilzes begünstigen, der die Pflanzen schädigt. Gleichzeitig ist der Boden aber auch noch relativ feucht, und wenn schweres Gerät über matschigen Boden rollt, richtet es Schäden an. "Da muss man immer abwägen: Wo kann man wann mähen?", umreißt Weyers die Problematik.

Speziell in Issum hatte das warme Dezemberwetter aber auch ein paar Vorteile. Die Mitarbeiter des Bauhofes waren im Herbst nämlich so intensiv in die Arbeit rund um die Unterbringung von Flüchtlingen eingebunden, dass Aufgaben an den öffentlichen Grünflächen liegenblieben. "Wir hätten schon viel früher die Wildkräuter bekämpfen müssen", so Markus Weyers. In einem Winter mit normalen Wetterverhältnissen wäre es dafür längst zu spät gewesen. "Aber durch die milde Witterung konnten wir noch Bodenbearbeitung machen." Auch für den Rückschnitt von Gehölzen ist es gut, wenn nicht gerade strenger Frost herrscht - die Pflanzen kommen dann besser mit dem Eingriff zurecht.

Wenn es jetzt richtig kalt wird, kann das noch zu Problemen führen: Hier und dort sind Sträucher oder Bäume schon in "Vorblüte" geraten. Erfrierungen haben dann die Folge, dass die Gewächse im nächsten Jahr nicht mehr in voller Pracht blühen. "Und die ganzen Frühjahrszwiebeln - Krokusse, Narzissen - sind schon sehr weit vorgetrieben", so Weyers: Die blühten entweder besonders früh, oder eben gar nicht mehr, wenn heftiger Frost sie zum falschen Zeitpunkt erwischt.

Das Ergebnis wird dann zum Beispiel im Issumer Rathauspark zu sehen sein.

(szf)
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