Issum "Issum singt" vereint unterschiedliche Kulturen

Issum · Bei der Firma Ophardt fand ein Singen mit Flüchtlingen statt. Rund 130 Teilnehmer und viele Begegnungen.

 Flüchtlinge und Issumer kommen im Gesang zueinander.

Flüchtlinge und Issumer kommen im Gesang zueinander.

Foto: Seybert

"Es ist schön, wenn man etwas miteinander tun kann. Das gilt erst recht für die Anwohner und die Flüchtlinge. Deshalb haben wir uns überlegt, dass ein gemeinsames Singen sicherlich toll wäre", erklärte Claudia Titze-Lange, die Assistenz der Geschäftsleitung von Ophardt Hygiene, die das Zusammenkommen der Kulturen organisiert hat. "Mit meinem Mann hatte ich dann auch gleich einen Chorleiter zur Hand, und nachdem wir im vorigen Jahr bereits ein Mittagessen mit den Flüchtlingen organisiert hatten, können wir so jetzt noch mehr machen."

So fand "Issum singt - der Chor-Workshop" in lauschig-warmer Atmosphäre hinter dem Ophardt-Gebäude im Industriegebiet statt. Sonnenschirme, Sand und ein schön eingerichtetes Zelt waren sehr einladend. Nachdem sich die Veranstalter auch an die verschiedenen Kirchengruppen des Ortes gewandt hatten, waren von dort etliche Repräsentanten mit dabei, um ebenfalls kräftig mitzusingen. "Und wir wollen vor allem als Firma den Fokus auf die Flüchtlinge richten, die wortwörtlich direkt neben uns wohnen, und mit denen etwas machen, anstatt in die Ferne zu schweifen."

Einige Neubürger waren mit ihren Familien dort. Sie spielten, tranken und hatten eine gute Zeit. Nach dem Einlass um 17 Uhr fing etwa eine Stunde später der Chor-Workshop an, der von Quintus N. Sachs, dem Ehemann von Claudia Tietze-Lange, geleitet wurde. Es gab Aufwärmübungen und den Song "You've got a friend" von James Taylor und das Kirchenlied "Wo Menschen sich vergessen". Größtenteils wurde anhand dieser beiden Stücke das gemeinsame Singen geübt. "Denn der Trick dabei ist, dass unsere Stimmen zur Einheit gezwungen werden", so Sachs. "Dabei besteht das Ganze aus 20 Prozent Singen und 80 Prozent Zuhören. Dafür muss man nicht zwingend die eigentliche Sprache verstehen. Schließlich mögen auch viele Chöre die afrikanische Musik und singen diese mit viel Energie. Neues schafft eben generell Neugierde."

Das Fazit fiel sehr gut aus, denn es war "einfach total harmonisch. Bei der ersten Sequenz haben alle sehr gut mitgemacht, da hat das gemeinsame Singen richtig gut funktioniert. Die zweite war etwas schwieriger, aber da waren viele auch sehr voll von dem ganzen Essen", erzählte Claudia Titze-Lange. "Einige Leute, die dem Ramadan verpflichtet sind, kamen gegen 21 Uhr, aßen dann später noch etwas und waren bis 23 Uhr da."

Es war ein schöner Abend, der zeigte, wie einfach und unproblematisch ein gut gelauntes Zusammentreffen der Kulturen sein kann.

(cnk)
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