Geldern Irische Lebensfreude auf der Bühne

Geldern · Ein 14-köpfiges Ensemble begeistert mit "The Spirit of Ireland" das Publikum in der gut gefüllten Lise-Meitner-Aula. Tänzer zu schnell fürs menschliche Auge. Auch eine gerissene Gitarrensaite kann den Schwung nicht stoppen.

 Kurz vor seinem Gastspiel in Geldern trat das Ensemble von "The Spirit of Ireland" in Erkelenz auf.

Kurz vor seinem Gastspiel in Geldern trat das Ensemble von "The Spirit of Ireland" in Erkelenz auf.

Foto: Jürgen Laaser

Mit ursprünglich irisch-keltischer Musik und Tapdance ist derzeit das Ensemble "The Spirit of Ireland" auf Deutschlandtournee. Es gastierte in Geldern in der gut gefüllten Aula des Lise-Meitner-Gymnasiums. Mit leisen Tönen eröffneten die fünf Musiker der Liveband und die Leadsängerin ein abwechslungsreiches Programm, das immer wieder choreografisch und dramaturgisch geschickt aufgebaut die Zuschauer in seinen Bann zog.

Das leichtfüßig anmutende Dahinschweben der Tänzerinnen mit ihrem strahlenden Lächeln und die kraftvoll energiegeladenen Stepptanz-Einlagen der eher finster dreinblickenden Tänzer offenbarten dem Publikum eine Kultur, in der Geselligkeit selbstverständlich und Gastfreundschaft eine Frage der Ehre ist. Da spürte man puren irischen Frohsinn und eine frische, jugendliche Unbekümmertheit auf der Bühne.

Die gelungene Mischung aus irischer Livemusik mit E-Piano, Flöte, Akkordeon, Violine und Gitarre, die Folklore in einem modernen, rhythmisch aufgepeppten Stil anbot, besinnlichen Traditionals und energiegeladenem Stepp- und Formationstanz ließ das Publikum mitgehen. Vollendete Körperbeherrschung und synchrone Tanzperfektion in einer Schnelligkeit, die für das menschliche Auge kaum nachvollziehbar ist, wurde in den Solotänzen deutlich. Mit flinken, akkuraten und vor allem unfassbar synchronen Stepps und traumhaften Kostümen erweckten die Tänzer die Geschichte und Kultur Irlands eindrucksvoll zum Leben.

Die authentische Spielfreude der Musiker bei den mystischen Klängen der Uilleann Pipes, die melodischen Linien des Akkordeons, das sanfte Schwingen vom Piano oder die wilden und mitreißenden Melodien der irischen Fiedel und Flöte zeigten Professionalität. Denn wenn bei den schwungvoll rhythmischen Riffs der Gitarre mal eine Saite riss, ging man schnell hinter den Vorhang, kam in zwei Minuten zurück und spielte schmunzelnd weiter mit. Die mitreißenden Percussions-Effekte im Wechselspiel von Stepptanz und Bodhran, einer irischen Trommel, und der interaktive Tapdance zwischen Publikum und Solotänzer ließen in der Aula immer wieder begeisterten Zwischenapplaus aufkommen.

"Manchmal ist weniger mehr", das konnten die Zuhörer an diesem Abend dem 14-köpfigen Ensemble bestätigen: Acht Tänzer, fünf Instrumentalisten und eine Sängerin verknüpften Geschichten von Liebe, Leidenschaft und Emotionen in anspruchsvoller Choreographie, donnernden Rhythmen und eingängigen Melodien in einem irischen Reigen zu einem perfekten Show-Spektakel.

(usp)
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