Geldern Immer mehr Ärger mit Gelben Säcken

Geldern · Abholkarten werden verweigert, Berichte von wilden Ausreden an der Hotline - und die Firma Schönmackers schweigt.

 Gelbe Säcke mit Grüner-Punkt-Abfall, zum Haufen aufgeschichtet am Gelderner Marktplatz.

Gelbe Säcke mit Grüner-Punkt-Abfall, zum Haufen aufgeschichtet am Gelderner Marktplatz.

Foto: Latzel

Der Ärger mit der Entsorgungsfirma Schönmackers schlägt Wellen. Reihenweise Leser haben sich nach dem jüngsten RP-Bericht zum Thema "Gelbe Säcke" gemeldet und ihre Erfahrungen geschildert. Einhelliger Tenor: Schönmackers habe den Betroffenen die Abholkarten verweigert, die nötig sind, um die Tüten zu bekommen - auch, wenn die Firma öffentlich behauptet, dass sie das nicht tue.

So oder so ähnlich lautet immer wieder der Text, mit dem das geschieht: "Leider können wir Ihnen kein Berechtigungsschreiben für Gelbe Säcke zukommen lassen. Laut unseren Unterlagen werden an Ihrer Wohnadresse Gelbe Tonnen genutzt. Sie können nur über ein kostenloses System entsorgen, entweder über die Gelbe Tonne oder über die Gelben Säcke." RP-Leser schickten zu ihren Berichten Screenshots von solchen Mitteilungen oder leiteten einfach die entsprechenden E-Mails weiter.

Eine Unternehmenssprecherin hatte auf RP-Anfrage Anfang März betont, dass Gelbe Säcke, beziehungsweise die Abhol-Karten dafür, niemandem vorenthalten würden. Es würden allenfalls "Informationen und Tipps zur richtigen Benutzung" weitergegeben. Selbstverständlich seien die Tüten-Rollen auch für jene Verbraucher da, die über eine Gelbe Tonne verfügen; sie seien schließlich "für Mehr-Mengen gedacht", so die Sprecherin.

Einige Berichte von Lesern widersprechen dem nicht nur, sie gehen in schon fast kuriose Richtung. Brigitte Deckers etwa legte E-Mails vor, die davon zeugen, wie es erst mit der Reparatur ihrer beschädigten Gelben Tonne nicht klappte, weshalb sie den Verpackungsmüll eine Weile sammeln musste. Dann wurden ihr irrtümlich zwei Gelbe Tonnen ans Haus gestellt, was sie niemals wollte. Und zuguterletzt wurden ihr für den angestauten Plastikmüll auch noch Gelbe Säcke verweigert mit der Begründung, sie habe ja schließlich sogar zwei Tonnen. "Abholkarten habe ich bis heute nicht", ärgert sich Deckers. "Unmöglich, diese Machtgehabe wegen Gelber Säcke." Vor allem, da die Verbraucher für die Entsorgung von Grüner-Punkt-Müll, anders als beim Restmüll, schon beim Einkauf bezahlen.

Das absurdeste Erlebnis hatte womöglich RP-Leser Marc Blomberg. Als er in keine Abholkarten bekommen sollte, habe er an der Hotline der Firma auf die Schönmackers-Aussagen im RP-Bericht hingewiesen, gibt er an. Da habe man ihm gesagt, es würde "niemand Gelbe Säcke bekommen, der im Besitz einer Gelben Tonne ist. Dass mal mehr Müll anfallen würde, ist klar, aber das würde sie nicht interessieren", erinnert sich der Gelderner. Und mehr noch: Man habe ihm gesagt, "dass niemand in der Firma Schönmackers mit der Presse gesprochen hätte, und der Artikel sei frei erfunden".

Die Rheinische Post hat das Unternehmen Schönmackers aufgefordert, zu diesen Aussagen Stellung zu nehmen - bislang gab es keine Antwort. Ebenso wenig zu der Frage, ob die Abholkarten für Haushalte mit Gelben Tonnen - trotz gegenteiliger Beteuerungen der Unternehmenssprecherin - nicht doch routinemäßig verweigert werden.

(RP)
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