Geldern Idee: "De Geldersche" für alle Ortsteile

Geldern · Stadtverwaltung schlägt vor, die Einrichtung zusätzlicher Stadt-Linien zu prüfen. Weitere Vorschläge zur Verbesserung der Mobilität in den Ortschaften stehen als grobe Ideen im Raum. Anregungen sollen aus der Bürgerschaft kommen.

 Haltestelle Tinnagel in Veert: Hier hält "De Geldersche" jetzt schon. Nach einer Idee der Stadtverwaltung könnten bald zwei weitere Linien hinzukommen - nämlich Lüllingen, Walbeck, Pont und Vernum, Kapellen, Hartefeld. Bürgermeister Ulrich Janssen hält die Zeit für diesen Versuch für reif.

Haltestelle Tinnagel in Veert: Hier hält "De Geldersche" jetzt schon. Nach einer Idee der Stadtverwaltung könnten bald zwei weitere Linien hinzukommen - nämlich Lüllingen, Walbeck, Pont und Vernum, Kapellen, Hartefeld. Bürgermeister Ulrich Janssen hält die Zeit für diesen Versuch für reif.

Foto: Stadt Geldern

Die Zeit ist reif, meint Bürgermeister Ulrich Janssen. "Wir sind mit unseren Fachleuten in der Verwaltung der Überzeugung, dass wir mindestens zwei weitere ,Geldersche'-Linien anbieten sollten", sagt er. Zum Beispiel eine, die Lüllingen, Walbeck und Pont bedient, und eine zweite, die Vernum, Kapellen und Hartefeld durchkreuzt. Angelpunkt wäre immer das Zentrum von Geldern. "Wir glauben, dass das Prinzip gut ist", so Janssen.

Die Überlegungen gehen weiter: Gegebenenfalls würden die Busse der unterschiedlichen Linien sich an "Rendezvouz-Punkten" treffen, an denen die Fahrgäste unkompliziert von einer Linie zur nächsten wechseln könnten. Beispielsweise, um von Kapellen nach Pont oder Walbeck zu kommen.

Im Augenblick seien das erst ganz grobe Ideen, betont Heinz-Theo Angenvoort vom Verkehrsbetrieb der Stadt Geldern. Er schlägt vor, eine Machbarkeitsstudie für die Einführung der neuen Linien ins Auge zu fassen. Und natürlich müsste die Politik den Start - erst einmal für eine Testphase - initiieren: "Da ist ja kein kleines Geld, das man da in die Hand nehmen müsste." Aber schließlich habe man mit den bestehenden "Geldersche"-Linien beste Erfahrungen gemacht. Tatsächlich ist "De Geldersche" enorm beliebt. Er gilt als bequem und günstig. Zwischen 140 und 180 Fahrgäste steigen täglich ein, ein Erfolg, der die ursprünglich gesetzten Erwartungen weit übertroffen hat. Viele Bürger in den Ortschaften wünschen sich so ein Angebot auch für sich.

In alle neuen Planungen müssten die Gelderner intensiv eingebunden werden, erklärte Heinz-Theo Angenvoort. Workshops sind angedacht, aus der Bürgerschaft selbst sollten Anregungen kommen. "Wir wollen nicht nur Flyer und Fahrplanbücher verteilen, sondern wirklich mit den Leuten ins Gespräch kommen", so Angenvoort.

Aus Untersuchungen der "Planungsgesellschaft Verkehr", welche die Stadt Geldern seit langem begleitet, erwachsen weitere Ansätze. Etwa die Idee, in den Dörfern Ehrenamtler zu gewinnen, die ihren Mitbürgern bei Fragen rund um Bus und Bahn helfen. Wie ein Nachbar, von dem man weiß: Er kennt sich aus und hilft. "Dorftickets" wurden angedacht: Rabattierte Fahrpreise für Einwohner eines Ortes, die immer günstiger werden, je mehr Bürger sich dafür anmelden. Oder "Dorfautos": Fahrzeuge im Besitz der Stadt, die die Einwohner unkompliziert ausleihen können.

Auch all das seien bisher nur grobe Vorstellungen nach Vorbildern, die es anderswo gebe, bekräftigt Heinz-Theo Angenvoort. Um herauszufinden, was davon sinnvoll sei, sei man binnen der nächsten Monate "auf die Kreativität der Bürger angewiesen". Bürgermeister Janssen sieht gerade darin Potenzial. "Wir orientieren uns im Wesentlichen an den Verhaltenweisen der Menschen. Und wir versuchen das Rad nicht neu zu erfinden."

Bislang war der Tenor der Meinungen in Politik und Stadtverwaltung, dass die Ortschaften eigentlich nicht schlecht an den Nahverkehr angebunden sind - die Bürger wüssten nur zu wenig davon. Auch daran soll sich etwas ändern. Zum Fahrplanbuch geben die Verkehrsbetriebe jetzt Handzettel mit "Bedienungsanleitungen" aus, die bei der Lektüre helfen. Dazu gibt es Hinweise auf Angebote wie das Anruf-Sammeltaxi und den Taxibus.

(szf)
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