Wachtendonk Hunde in Wachtendonk vergiftet

Wachtendonk · In der Landschaft zwischen Wachtendonk und Straelen sind in den vergangenen Tagen offensichtlich mehrere Hunde vergiftet worden. Über die Zahl der betroffenen Tiere gibt es unterschiedliche Angaben. Die Gemeindeverwaltung Wachtendonk meldete gestern zwei Fälle. Am Tömperweg und am Parkplatz "Rosental", also im Grenzbereich Wachtendonk-Broekhuysen beziehungsweise Wachtendonk-Herongen, seien Giftköder festgestellt worden, an denen Hunde verendeten.

Vierstündiger Todeskampf

Auf dem Tömperweg traf es "Plato", den elfjährigen Labrador-Mischling von Ulrike Draek aus Wankum. Der Vorfall ereignete sich bereits am Mittwoch, 3. März. Die 34-Jährige wollte kurz nach 15 Uhr Pferdeställe ausmisten, wobei sie der Hund begleitete. "20 Minuten später sah ich, wie ,Plato' auf dem Rasen torkelte und sich erbrechen wollte", berichtete die Frau gestern. Ihr war klar, dass Gift im Spiel war. Per Handy informierte sie ihre Tierärztin, die dazu riet, sofort zur Tierklinik nach Duisburg-Homberg zu fahren. Dort starb "Plato" nach insgesamt rund vierstündigem Todeskampf. Ulrike Draek gab die Aussage eines Veterinärs wieder, wonach hochgradig wirkendes Nervengift im Spiel gewesen sei.

Die Wankumerin berichtete weiter, dass am vergangenen Wochenende im Bereich Wachtendonk, Wankum und Straelen fünf weitere Hunde an Gift gestorben seien. "Aber nicht alle Hundehalter zeigen diese Taten an, wohl weil sie der Ansicht sind, dass man nichts ausrichten könne."

Bei der Polizei ist nach Auskunft von Kreispolizeipressesprecher Heinz van Baal aus jüngster Zeit nur ein vergifteter Hund aktenkundig. Es handelt sich um einen Dalmatiner, der am 27. Februar auf dem Lampesweg in der Wankumer Heide, unweit der L 140, während eines Spaziergangs an etwas schnupperte und es fraß und noch auf der Fahrt zum Tierarzt starb. Beamte stellten in einem Heuhaufen etwas sicher, das nach Gift aussah. "Die Untersuchung läuft noch", sagte van Baal.

In der Vergangenheit waren in mehreren Orten immer wieder Giftköder entdeckt worden, vor allem in Wachtendonk, und hatten Hundebesitzer in Angst und Schrecken versetzt. Manchmal wurden auch Katzen Opfer. Zum Beispiel waren im Dezember 2005 mit Gift präparierte Brotscheiben nördlich der L 140 zwischen Niers und Nette ausgelegt worden. Weitere Giftanschläge in Wachtendonk ereigneten sich unter anderem Ende Juli 2007 und Mitte August 2008. Der oder die Täter wurden bisher in keinem Fall ermittelt.

An der Leine

"Wir sind auf Hinweise aus der Bevölkerung angewiesen", betonte der Polizeipressesprecher. Einzige Sicherheitsmaßnahme sei, die Hunde auch im Außenbereich an der kurzen Leine zu halten.

(RP)
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