Geldern Hochschule: Aktivitäten in Asien werden neu bewertet

Geldern · Ein Gebiet, das der ehemaligen Präsidentin der Hochschule Rhein-Waal (HRW), Prof. Dr. Marie-Louise Klotz, besonders am Herzen lag, war Asien. Hier schaute sie sich regelmäßig nach Kooperationshochschulen für die HRW um. Bangladesch gehörte zu den Hochburgen, aus denen Studierende den Weg nach Kleve finden sollten. Dort hatte Klotz in der Hauptstadt Dhaka ein Auslandsbüro eingerichtet. Gautam Saha leitete die Niederlassung. Saha sollte dabei behilflich sein, studierwillige Bangladescher für die HRW zu begeistern. Der Vertrag mit dem Büroleiter in Übersee, der seit 2010 bestand, wurde jetzt gekündigt. Die Hochschule zahlte dem Mann für seine Dienste 6200 Euro Gehalt im Monat. Das entspreche in Deutschland gerade einmal vier bis fünf Tagessätzen für Beratungen im juristischen Bereich, hatte Dr. Martin Goch, ehemaliger Vizepräsident für Wirtschafts- und Personalverwaltung, zu Beginn der Zusammenarbeit festgestellt.

Dr. Heide Naderer, die als Präsidentin der Hochschule Rhein-Waal frisch im Amt ist, will jetzt, was "die weiteren Schwerpunktsetzungen im Bereich Internationales" betrifft, diese einer sach- und fachgerechten Bewertung unterziehen. Sprich: Asien kommt auf den Prüfstand. Ob die Lücke geschlossen wird, die Gautam Saha in Bangladesch hinterlassen haben könnte, steht nicht fest. Die Präsidentin will erst alles auf den Prüfstand stellen, was die Aktivitäten der HRW in diesem Teil der Erde betrifft.

Was feststeht, ist, dass man bei der Auswahl der Studenten aus dem asiatischen Raum verstärkt auf bestimmte Voraussetzungen Wert legt. Zwar gäbe es dort ein beeindruckend großes Potenzial an Bewerbern, doch müsse die fachliche und sprachliche Eignung der Interessenten stärker bei der Anwerbung in den Blick genommen werden, so die Hochschule in einer Stellungnahme. Es werde eine engere Abstimmung mit den Fakultäten über die notwendigen, gewünschten und gegebenenfalls neuen Schwerpunktsetzungen erfolgen, heißt es.

Auf den Prüfstand kommen auch die etlichen Kooperationsvereinbarungen mit den Hochschulen aus Fernost, die aus dem Nachlass von Dr. Marie-Louise Klotz stammen. Nach Darstellung der HRW wird sich zeigen, ob die Vereinbarungen nur "Papier" sind oder ob sie für die Hochschule lohnenswert scheinen.

(RP)
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