Geldern Hobbits und Orks im Ponter Ortskern

Geldern · Mehr kostümierte Gruppen, Stände und Angebote: Die Tolkientage lockten viele Fantasy-Freunde bei bestem Wetter in die Gelderner Gemeinde. "Größer, voller und besser, aber immer noch familiär", lautete das Urteil des Veranstalters.

So lief der "Tolkien Tag" in Geldern
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So lief der "Tolkien Tag" in Geldern

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Foto: Thomas Binn

Seit einigen Jahren übernehmen nun schon die Figuren aus der Geschichtenwelt von J.R.R. Tolkiens "Mittelerde"-Romanen das Dorf in der Nähe von Geldern. Doch nachdem es immer verschiedene Standorte gab, für die Kinderunterhaltung, die Verkaufsstände sowie das eigentlich Fantasy-Erlebnis, wurde in diesem Jahr zum ersten Mal der gesamte Ortskern in die Welt der Hobbits und Orks einbezogen.

"Es ist nicht wirklich größer geworden, denn an den eigentlichen Eckpunkten hat sich nicht viel geändert", erklärte Tobias M. Eckrich, der Vorsitzende der deutschen Tolkien-Gesellschaft, die sich um das Event kümmert. "Wir schließen dieses Mal einfach auf und nutzen den Platz noch effektiver. Wir haben dazwischen viele neue Stände und auch einige weitere Gruppen-Lager, die nun dazugekommen sind." Doch das ändere nichts an der Ausrichtung der Festlichkeiten, betonte Eckrichs: "Es ist größer, voller und besser, aber immer noch familiär. Denn das ist es, was die Tolkientage in Pont ausmacht."

So waren wieder zahlreiche Familien mit Kindern unterwegs, die sich an einigen Ständen schminken lassen konnten, viele Pärchen im passenden Fantasy-Partnerlook und etliche Gruppe von begeisterten Fans, die mit großen Augen durch den Ponter Ortskern liefen. Denn es gab wieder unglaublich viel zu sehen. In der grünen Pracht des Bürgerparks fanden sich die schon richtiggehend traditionellen Angebote: Von verschiedenen Verkaufsständen, über die prächtige Greifvogelschau, bei der man die majestätischen Tiere auch streicheln durfte, bis hin zum Bogenschießplatz. Zwischen den Angeboten lagerten verschiedenen verkleidete Gruppen, die immer für einen Foto zu haben waren und auch mit den Kleinen spielten.

"Ich hab gerade einen der großen Orks besiegt. Wir haben richtig miteinander gekämpft", meinte der kleine Maximilian Moschet (sieben Jahre) aus Nettetal, während hinter ihm auf dem Rücken liegend der erlegte Live-Rollenspieler mit gruseligem Make-Up im Gesicht einen Daumen in die Höhe reckte. Wenn die jungen Besucher mal keine monströsen Kreaturen zu Fall bringen wollten, konnten sie bei den Waldrittern ein ganztägiges Kinderprogramm erleben, damit vielleicht die Eltern auch mal für ein, zwei Stunden alleine die Fantasy-Welt genießen konnten.

"Es ist einfach fantastisch, wie viel hier auch für Familien geboten wird", lobte Mara Stennen aus Düsseldorf die Veranstaltung. "Wir sind zum ersten Mal hier und uns sicher, dass wir auch nächstes Jahr wieder dabei sein werden. Toll ist auch, dass hier alle so nett sind. Man kann ohne Probleme ein Foto mit den kostümierten Leuten machen, es ist total entspannt hier. Es ist nicht dieses typische Börsen-Flair, bei dem es nur ums Geld geht."

Für den richtigen Ton am Wochenende sorgten die Auftritte der Bands "Faelend", "Fafnir" und "Verus Viator", die in den vergangenen Jahren auch bereits ein fester Teil der Veranstaltung geworden sind. Ebenso wie der große Verkaufsraum, bei dem Künstler ihre Waren anbieten. Wie etwa Miniatur-Designer Ralf Angerbauer aus Münster, der kleine Hobbit-Häuser detailgetreu anfertigt. "Ich verkaufe sie extra auf dem Tolkien Tag für 25 Euro, was fast die Hälfte des normalen Preises ist. Denn hier geht es einfach vorrangig um die Fans und um das gemeinsame Spaßhaben. Wenn ich mit meinem Verkauf nachher meine Unkosten wieder raus habe, dann reicht mir das für dieses tolle Wochenende vollkommen." So sahen es auch viele weitere Anbieter.

Erstmals gab es im Rahmen der zweitägigen Veranstaltung auch nicht nur Experten-Vorträge zu verschiedenen Tolkien-Themen, sondern an den Nachmittagen auch Diskussionsrunden. Samstagabend gab es abschließend wieder ein großes Feuerwerk, das, genau wie der Rest des Events, dieses Jahr noch größer ausfiel. "Ich bin bis jetzt jedes Mal hierher gekommen", verriet Markus Lacks aus Xanten. "Aber was hier alles los ist, das ist ja einfach nur unglaublich. Ich will eigentlich gar nicht mehr weg und freue mich auf jeden Fall schon aufs nächste Jahr!"

(cnk)
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